Ruhetag Łazy [Wandern 7 km, Radfahren 19 km]
Nach einem gemütlichen Frühstück al fresco nutzen wir unseren letzten Urlaubstag an der Ostsee für eine Wanderung. Bei Łazy gibt es ein sehr schönes Naturreservat mit einer vielfältigen Vegetation und einigen Wanderwegen. Es gab nur einen Nachteil – jede Menge Mücken! Aber ein langärmliges Oberteil und AntiBrumm halfen ganz gut. Nur Pausen sollten wir besser nicht einlegen. Aber unser Ziel war eh der Strand. Dort angekommen, setzten wir uns erstmal in die Dünen und beobachteten Angler und Spaziergänger. Ein paar Leute hatten sich mit Windschutz wohl für längere Zeit eingerichtet, aber der meiste Trubel herrschte eher in Richtung Łazy. Außer mit den Füßen wagte sich auch keiner ins Wasser. Aber das änderten wir! Es kostete zwar ziemliche Überwindung, aber zumindest einmal ins Wasser und ein (klein) wenig Schwimmen musste schon sein. (Steffen wagte später sogar einen zweiten Gang!). So richtig lange hielten wir es nicht am Strand aus, außerdem waren wir hungrig geworden. Wir hatten zwar gestern extra Sachen für ein Picknick eingekauft, aber die konnten wir auch für die Rückfahrt nutzen. Wir spazierten am Strand zurück nach Łazy. Am Strand saß eine Frau mit einer Angel. Bei den Mücken wussten wir es, hier fragen wir nach: „Na beißen se?“ Wir konnten nämlich gar keine Angelschnur entdecken. Eine Schnur gab es wohl, sie führte etwa 20m weit ins Wasser, wo andere Strömungsverhältnisse herrschen so dass die Schur nicht zurück an den Strand getrieben wird und der eine oder andere Fisch anbeißt. Wir haben bisher nur einen Angler gesehen, der hatte einen ziemlich großen Aal (oder so was) aus dem Wasser geholt. Im Ort hatten wir gestern abend einen Fischimbiss entdeckt und wollten ihn heute testen. Ich hatte nicht viel Hunger und aß nur verschiedene Rohkostsalate. Steffen hatte sich für Fischschaschlyk entschieden und bekam wirklich einen tollen Spieß mit großen Fischstücken und viel Gemüse, auch Doros Flunder war sehr gut und riesig. Satt und zufrieden gingen wir zurück in unser Hotel und gönnten uns ein Mittags- (besser: Nachmittagsschläfchen). Am späten Nachmittag schwangen wir uns nochmal auf die Räder und fuhren Richtung Mielno. Zwischen Mielno und Łazy gibt es nur eine Straße mit begleitendem Radweg. Da die Brücke über den Jamno-Kanal gebaut wird und gesperrt ist, hielt sich der Verkehr in Grenzen. Wir hielten am Kanal an und gingen nochmal zum Strand. Der Kanal hatte eine erstaunliche Strömung. Es standen wieder Angler da und ein paar Kinder vergnügten sich in dem seichten Wasser. Wir fuhren weiter nach Unieście, wo wir in einem netten Restaurant noch ein leckeres Abendbrot bekamen. Beinahe hätte ich länger bleiben müssen, denn die anderen drei waren schon draußen, als in der Toilette bemerkte, dass sich der Türriegel gelöst hatte und sich die Tür nicht mehr öffnen ließ. Ich rief und klopfte, aber es tat sich nichts. Zum Glück gab es ziemlich weit oben ein kleines Fenster. Ich stieg auf den Toilettenrand, von dort auf den Heizkörper und konnte so meinen Oberkörper aus dem Fenster beugen und nochmal ganz laut rufen. Nun wurde ich auch erhört und Doro „rettete“ mich (in dem er die Tür von außen öffnete).
Der Rest des Abends verlief ganz ruhig. Wir radelten gemütlich zurück, ein Stückchen noch am Jamno-See entlang, packten unsere Sachen für die Abreise zusammen und ließen den Abend auf dem Balkon ausklingen.