DSCN6619

Bild 1 von 1

Ystad – Lauterbach/Rügen

35,97 km

An unserem Abreisetag aus Schweden hielt sich der Himmel bedeckt. Wir genossen noch einmal ein reichhaltiges Hotelfrühstück. Dann packten wir unsere Sachen zusammen, holten die Räder aus der Tiefgarage und fuhren zur Fähre. Diese war gerade eingelaufen und als wir ankamen, fuhren gerade die Autos von Bord. Eingecheckt hatten wir uns schon elektronisch, also ging alles zügig voran. Wir erhielten einen Papieranhänger mit Angabe der Spur auf der wir uns anstellen sollten, den wir eigentlich am Rückspiegel befestigen sollten. Naja, der Lenker tat es wohl auch, es schaute eh keiner mehr hin. Nach einer Gruppe Motorradfahrern waren wir die ersten, die auf die Fähre – übrigens ein Katamaran – fuhren. Wir sollten unsere Räder an die gelben Pfeiler stellen, die zwischen den Autospuren waren. Es gab ein paar Gurte und Bänder, damit machten wir sie fest. Zum Glück ist Steffen durch seine Segelerfahrung mit der Knotentechnik vertraut. Die Räder waren also gut gesichert. Wir hatten uns zwei Fensterplätze gebucht und konnten nun das Ablegemanöver bequem verfolgen. Die Fähre sollte zwar erst 11:15 fahren, aber kurz nach 11 legten wir schon ab. Die Überfahrt war unspektakulär. Allerdings machte der Katamaran mit bis zu 65 km/h gut Fahrt. Die Ostsee war relativ ruhig, weiter draußen schwankte es schon etwas. Die erste Zeit regnete es leicht, aber nach etwa einer Stunde lugte schon die Sonne hervor und als wir nach reichlich 2 Stunden Fahrt in Neu-Mukran anlegten, herrschte herrliches Wetter. Mit unseren Rädern waren wir in der Pool-Position und konnten als erste die Fähre verlassen. Doch zum ersten Mal in unserer langjährigen Fährerfahrung wurden wir gleich angehalten und mussten von den Rädern absteigen und wurden zusammen mit den Fußgängern zum Terminalausgang gebracht. Begründung: Die Hafenleitung möchte nicht, dass Radfahrer im Hafen herumfahren: merkwürdig. Am Tor gab es zwar ein Schild für Radfahrer und Fußgänger, aber leider keinen Radweg. So mussten wir das erste Stück auf der Straße fahren. Es dauerte jedoch nicht lange und der Ostseeküstenradweg verlief auf einem separaten Weg. Wir hatten jetzt übrigens einen neuen Begleiter aus Schweden dabei – Sven, der kleine Plüschelch, der die Fahrt aus Steffens Lenkertasche heraus verfolgte.Wir fuhren über Prora, jedoch ohne einen Blick auf den gigantischen KdF-Komplex zu werfen, nach Binz. Da es inzwischen schon halb drei war entschieden wir uns für einen Boxenstopp in einem kleinen Café. Ein Erdbeereisbecher war der Energielieferant unserer Wahl. Wir folgten im Prinzip dem Ostseeradweg und fuhren über Serams Richtung Granitz. Kurz vor Granitz bogen wir in Richtung Putbus ab. Zwischendurch kam mal eine unbefestigte Straße mit Kopfsteinpflaster, Schlaglöchern und Sand, aber zum Glück war diese Qual bald vorbei und wir waren wieder auf dem Ostseeradweg, der nun durch einen herrlichen Wald führte und hier als Themenweg „Heilige Stätten“ gekennzeichnet war. So kamen an einer Steinzeitgrabstätte vorbei. Etwas später ging es nach Groß Stresow. Hier holte uns die Geschichte wieder ein, denn hier steht ein Denkmal für den Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. der im Großen Nordischen Krieg hier anlandete und die Schweden vertrieb. Nach diesem Miniexkurs in die Geschichte fuhren wir nun gemütlich (naja das hügelige Gelände brachte uns schon ab und zu zum Schnaufen) nach Lauterbach, wo wir nochmal übernachten wollen. Nachdem wir unser Zimmer im Hotel Residenz Lauterbach bezogen hatten, gingen wir nochmal los, um ein Restaurant fürs Abendbrot zu finden, denn das Angebot im Hotel (Schnitzel oder Pizza) sagte uns nicht so zu. Von unserem Silvesteraufenthalt erinnerten wir uns an das Restaurant Kormoran. Schon damals klang die Speisekarte sehr interessant. Leider war es damals geschlossen. Doch auch diesmal hatten wir kein Glück, denn es war wieder wegen einer Veranstaltung geschlossen. So gingen wir zum Restaurant Steak & Fisch in der Nähe vom Hafen. Hier saßen wir auf der Terrasse und gönnten uns eine Fischplatte für 2 Personen, nichts Spektakuläres, aber sehr reichlich und lecker.