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Falkenberg – Halmstad
57,6 km
Dank unseres gestrigen Einkaufs im Supermarkt konnten wir heute in der Küche des Zeltplatzes ein vitaminreiches Frühstück bestehend aus Baguette, Käse, Tomaten, Radieschen, Erd-, Him- und Blaubeeren sowie Joghurt genießen. Aber auch diesmal waren wir vor Überraschungen nicht gefeit. Als ich meinen O-Saft-Päckchen öffnete, wunderte ich mich, dass der Saft so dickflüssig war. Ein nochmaliger Blick auf die Packung ergab, dass es sich um Apfelsinensaft-Konzentrat für einen Liter Wasser handelte. Nun ja, dann werden heute die Trinkflaschen mit Saft gefüllt.
Als wir gerade unser Zelt zusammenpacken wollten, spürten wir ein paar Regentropfen, aber nichts Dramatisches. Allerdings war von der Sonne auch nichts mehr zu erahnen. Also der Wetterbericht von Wetteronline ist hier außerordentlich zuverlässig.
Wir fuhren also los und stellten gleich fest, dass die offiziellen gpx-Tracks, die Steffen heruntergeladen hatte und die tatsächliche Strecke doch ziemlich stark voneinander abweichen. Zum Glück ist die Strecke sehr gut ausgeschildert.
Das erste Highlight ließ nicht lange auf sich waren, eine alte Steinbrücke mit Wehr und angeschlossener Fischtreppe sowie eine 450jährige Eiche, ein Naturdenkmal. Auf dem erläuternden Schild heiß es auch, dass der schwedische Eichhenbestand einer der wertvollsten weltweit ist, auch wenn die Zahl der Rieseneichen abgenommen hat. Tot oder lebend bieten sie wichtige Lebensräume für Vögel, Fledermäuse und Insekten.
Es folgten zahlreiche Naturreservate an der Küste mit lauschigen Buchten und Sandstränden, die durchaus Lust auf ein Bad machen würden, wenn die Temperaturen etwas höher wären.
Besonders bedeutsam ist ist die Steinküste von Stenninge. Die kahlen Felsen und die vor tausenden von Jahren errichteten Steinmauern ziehen wegen ihrer besonderen Zusammensetzung Geologen aus aller Welt an. Außerdem gibt es unzählige Arten von Moosen und Flechten, Pflanzen und Insekten und sogar – ungefährliche – Schlangen. Wir stellten unsere Fahrräder ab und machten einen kleinen Spaziergang.
Eine nette Überraschung fanden wir ein paar Kilometer weiter in Form eines Hinweisschilds auf Olles Saft Depå. Tatsächlich folgte bald darauf eine gemütliche Sitzecke mit einer Kühlbox, in der Holunderblüten- und Himbeerlimonade angeboten wurden. Da wir kein schwedisches Kleingeld haben, konnten wir leider nicht probieren.
Etwas später kam weiterer Wegweiser zum Vårhögen, einem beeindruckenden Grabhügel aus der Bronzezeit. Dieser ist über einen schmalen Waldpfad zu erreichen. Wir mussten ein gch anzes Stück gehen, wurden dann aber mit einem herrlichen Blick auf Hallands Küste belohnt. Der Weg insgesamt war sehr schön: er führte durch wildes Gehölz und einen Eichenhain wo im Unterholz gerade jede Menge hübscher kleiner Pflanzen blühten.
Nachdem wir weiter gefahren waren, setzte bald der Regen ein, zwar nicht stark, aber ausdauernd. Wir fuhren trotzdem auf der geplanten Route nach Halmstad. Auch hier gab es wieder unzählige Golfplätze und überall Hinweise auf das von Volvo gesponserte Turnier in der kommenden Woche. Wir fuhren auch durch Tylösand, einem recht noblen Vorort von Halmstad mit riesigen Villen, aber nicht unbedingt schöner Architektur.
In Halmstad hielten wir zunächst am Schloss, das leider nicht zu besichtigen ist. Wir setzten uns ans Wasser und buchten erstmal eine Unterkunft. Nach zwei Tagen Zelten und ungewisser Wetterlage klang ein richtiges Bett im Trockenen schon ganz verlockend. Zuvor machten wir noch einen Rundgang durch das Stadtzentrum. Da wir nicht gleich ein Café fanden, holte uns Steffen ein paar Leckereien vom Bäcker, damit wir sie dann im Hotel mit einem Kaffee genießen konnten. Apropos Hotel: seit vielen, vielen Aufenthalten ist es das erste Mal, dass wir keine Abstellmöglichkeit für unsere Räder bekamen. So schlossen wir sie draußen auf der Straße an. Wir sind ja in Schweden und hoffen, dass sie morgen früh noch genauso dastehen. Jetzt werden wir erstmal den Spabereich testen. Wir mussten dafür zwar extra bezahlen, aber Sauna und Whirlpool klingen einfach zu verlockend….
Ausgeruht und entspannt gingen wir noch eine Runde, um vielleicht etwas Leckeres zum Essen zu finden. Manchmal liegt das Gute wirklich nah. Nur kurz die Straße entlang und um die Ecke – schon stießen wir auf ein nettes Restaurant, wo wir uns dem Ort und der Saison entsprechend für die Muscheln entschieden – echt lecker!