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Kärradal-Falkenberg
61,5 km (einschließlich Einkauf)
Ein kleines bescheidenes Frückstück mit schwedischem Knäckebrot, Käse, Gurke und Tomate sowie einem Joghurt mit Erdbeersauce, der sich als Milchreis entpuppte und dann folgte der trotz langer Camping-Abstinenz doch gewohnt routinierte Zeltabbau. Ein wenig später als gestern rollten wir. Heute waren nicht so viele Steigungen angesagt, also stand uns eigentlich eine recht leichte Etappe bevor. Aber die Route führte auch immer wieder im Inland entlang. Bei Getterön hielten wir kurz beim Naturreservat, das eines vogelreichsten Gebiete Nordeuropas ist. In Sichtweite waren „nur“ etliche Enten- und Gänsearten. Aber es war ganz schön viel Betrieb.
Jezt ging es wieder an der Küste entlang. Das Erste was wir von der Stadt Varberg zu sehen bekamen, war der große Hafen – „Hallands Hafen“.
In der Stadt hielten wir uns Richtung Küste und passierten das alte Hafenmagazin, Zollhaus und das im orientalisierendem Stil errrichtete Kaltbadehaus. Früher konnte man dort vornehm baden, heute – nach Rekonstruktion – kann man das wieder tun und sich in der Sauna aufwärmen – wenn es denn geöffnet hat. Etliche Schulkinder ließen sich nicht von den Temperaturen abschrecken, sie badeten am Festungsstrand. Die Festung thronte über dem alten Hafen, wir konnten an ihr vorbei ein ganzes Stück an der Küste bleiben. Essen könnten wir jetzt schon eine Kleinigkeit. Lange gab es dafür keine Gelegenheit, Vieles war noch geschlossen. Am Fischereihafen von Träslovsläge kauften wir uns ein Krabbensandwich. Etwas später setzten uns auf einen Felsen und genossen es mit Blick aufs Meer. Später mussten wir allerdings etliche Kilometer ohne eigenen Radweg auf der Straße zurücklegen. Erst nach einer Baustelle ging es wieder Richtung Küste. Uns war inzwischen nach einem Kaffee zumute. Als wir dann ein Grundstück mit etlichen Tischen und Werbefahnen sahen freuten wir uns schon, aber es war keiner dar. Plötzlich tauchte ein kleiner Lieferwagen auf, ein Mann stieg aus – der Wirt/Besitzer/Verkäufer, wie sich herausstellte. Normalerweise hätte er außerhalb der Saison nur am Wochenende auf, aber wenn er da ist, dann ist halt auf. Also bekamen wir einen Kaffee und ein Eis! Dem Café „angeschlossen“ war noch ein Trödelladen, eine Galerie im Container, ein Fahrradverleih. Wir nahmen noch die Empfehlung auf, uns den Hafen von Glommen anzusehen – ein kurzer Abstecher vom Kattegattleden. Ab hier nahmen wir aber ein Stück an der Küste entlang – wir fuhren den Fyrleden (die Leuchtturmroute) – tätsächlich auch mit einem Leuchtturm an der Strecke plus eine Windmühle. In Falkenberg wichen wir von dem GPS-Track ab, die Ausschilderung führte uns durchs alte Zentrum mit Holzhäusern rund um den ehemaligen Marktplatz wo früher Fisch und Keramik gehandelt wurde. Die Kirche dort hat eine bewegte Geschichte hinter sich. In unruhigen Zeiten wie dem Nordischen Krieg fanden die 200 Bewohner der Siedlung sicheren Unterschlupf. In der Kirche sind ein dänischer und ein schwedischer Bürgermeister begraben. Wandmalereien und Deckengemälde aus dem 16. Jahrhundert wurden später übermalt. Der Turm kam später dazu. Als eine neue große Kirche gebaut wurde, brauchte man die kleine nicht mehr, in den 1920er Jahren wurde sie als Turnhalle, als Lager und sogar als Schießstand genutzt.
Hinter Falkenberg ging es wieder an die Küste, wir mussten nur eine kleine Umleitung nehmen. In Skrea Strand fanden bauten wir „unsere Faltvilla“ auf dem Campingplatz auf.
Da auch hier das Restaurant noch nicht im Saisonbetrieb – also geschlossen – war, schwangen wir uns für einen kleinen Einkauf im Supermarkt auf die Räder – damit wir morgen frühstücken konnten.
Zum Abendessen liefen wir am Strand entlang zum Ocean Hotel – um dort zu erfahren, dass das Restaurant von einer geschlossenen Gesellschaft – wohl eine Hochzeit – belegt war … aber das asiatische Restaurant hatte noch auf. Das Abendessen war also gerettet…