29.05.2022
Göteborg
8,4 km Radfahren, 19,1 km Gehen
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Da unsere Kabine auf der Fähre nach Osten gerichtet war, wurden wir heute von Sonnenschein und strahlend blauem Himmel geweckt. Zuerst einmal gingen wir zum Frühstück ins Taste-Restaurant, wo wir auch gestern unser Abendbrot genossen hatten. Das Angebot war vielfältig und reichhaltig, es würde also eine Weile vorhalten. Frisch gestärkt gingen wir zum Oberdeck, um die Einfahrt in den Hafen von Göteborg zu beobachten und natürlich fotografisch festzuhalten, denn die Schären aber auch die riesige Älvsborgbrücke boten tolle Fotomotive. Pünktlich 9.15 legten wir am Kai an, und ein paar Minuten später konnten wir bereits von der Fähre fahren. Da unser Hotel direkt im Zentrum lag, hatten wir uns überlegt, zunächst einmal zu dem etwa etwa 4 km vom Stadtzentrum entfernten und laut Reiseführer sehr empfehlenswerten Botanischen Garten zu fahren. So absolvierten wir auch gleich unsere erste Bergwertung über die Slotskogsgatan. Die Radwege in der Stadt sind sehr gut ausgebaut, größtenteils vom Autoverkehr getrennt, zweispurig und sehr gut ausgeschildert. Es dauerte nicht lange und wir hatten unser erstes Ziel erreicht.
Vor dem Eingang gab es zahlreiche Fahrradstellplätze. Wir nahmen die Lenkertaschen und Fotoapparate mit, alles andere blieb an den Rädern.
Der Botanische Garten war wirklich einen Besuch wert, neben Azaleen, Rhododendren und allen möglichen anderen Blumen, blühten auch die beiden sehr seltenen aus Südchina stammenden Taschentuchbäume gerade. Ihren Namen verdanken sie ihren Blütenblättern, die an zum Trocknen aufgehängte Taschentücher erinnert – faszinierend, auch ohne Schnupfen. Neben den üblichen Kräuter-, Stauden-, Stein- und anderen Gärten gab es auch ein Koreatal, einen japanischen Garten, einen tollen Aussichtspunkt sowie einen historischen Garten. Die Gewächshäuser wurden gerade umgebaut, aber es gab auch so sehr viel zu bewundern. Hatte uns das Umherwandern mit viel bergauf und bergab Appetit gemacht, so traf es sich gut, dass kurz vor dem Ausgang ein hübsches SB-Restaurant allerlei Leckereien anbot. Bei Zimtschnecke mit Kaffee und Himber-Crumble mit Rhabarberlimonade konnten wir unsere Energiespeicher wieder auffüllen, denn wir hatten ja noch eine Stadtbesichtigung vor uns. Nach einem kurzen Blick in den Souvenirladen – leider konnten wir keine Pflanzen mitnehmen – schwangen wir uns wieder auf die Räder und fuhren zu unserem Hotel.
Obwohl es erst kurz nach 13 Uhr war, war unser Zimmer schon bereit. Wir machten uns schnell stadtfein und spazierten los. (Unsere Räder konnten wir übrigens im Konferenzraum einschließen). Auf der Fähre hatten wir eine Broschüre mit Stadtplan von Göteborg mitgenommen, in der ein zweistündiger Stadtspaziergang empfohlen wurde. Natürlich machten wir links und rechts zahlreiche Abstecher, zum Beispiel am Wasser entlang oder durch verwinkelte Straßen. Wir haben uns die Stadt erwandert und so die meisten Sehenswürdigkeiten zumindest von außen gesehen. Von allem war etwas dabei: moderne Architektur, wie die 1994 eröffnete Oper, die äußerlich an ein Schiff erinnert und direkt am Hafen liegt, Gründerzeithäuser, aber auch historische Gebäude, wie die aus dem 17. Jahrhundert stammenden Holzhäusern in der Haga Nygata und natürlich Parks, denn Göteborg ist eine sehr grüne Stadt. Vom Götaplatsen, der vom Kunstmuseum, der Kunsthalle, dem Stadttheater und der Bibliothek umgeben ist, blickten wir die ganze Prachtstraße hinunter. Im Stadtzentrum mit seinen zahlreichen Geschäften und einer riesigen Mall, in der gerade ein Militärorchester Filmmusik spielte, war viel los, aber als Radfahrer konnten wir ohnehin nichts kaufen, also bummelten wir nur durch die Straßen. Lediglich am Eisstand wurden wir schwach: Lakritzeis mit Himbeeren (aber nur für mich, Steffen wollte nicht mal kosten) bzw. Birneneis. Die große Markthalle ist leider sonntags geschlossen, aber in einem netten Restaurant davor, konnten wir später bei Bier und Cider ein gutes Abendessen genießen. Die Fischhalle, die wie eine Kirche aussieht und auch so heißt, konnten wir leider auch nur von außen ansehen, da sie seit zwei Jahren wegen Renovierung geschlossen ist. Alles in allem ist Göteborg eine sehr schöne Stadt, auch wenn hier im Moment an allen Ecken und Enden gebaut wird. Wir werden sicher gerne wiederkommen.