Hameln-Minden (68,1 km)
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Unser gemütliches Frühstück auf der Hotelterasse wurde durch aufdringliche Wespen etwas getrübt, so dass wir uns nicht lange aufhielten und bereits 8.30 Uhr abfahrbereit waren. Auch das Wetter zeigte sich nicht von seiner besten Seite, das leichte Tröpfeln wurde zu einem sanften Regen, der aber nicht lange andauerte. Die ersten Kilometer führte der Radweg entlang der Straße doch schon bald waren wir wieder in der Natur. An einer Stelle gab es sogar ein Guckloch in die Natur (ein senkrecht stehendes Brett mit Ausguck), durch das Steffen auch gleich einen großen Raubvogel entdeckte. Es gab einige Seen, die meistens umzäunt und als Anglervereinsseen ausgewiesen waren. An einem einsam liegenden Gehöft gab es eine „Tankstelle“ für Radler mit frischem Kaffee und heißem und kaltem Wasser. Da wir gerade erst vom Frühstück kamen, konnten wir dieses tolle Angebot leider nicht nutzen. Eine etwas unangenehmen Überraschung erlebten wir in Großenwieden, denn da Stand ein Schild „Weserradweg gesperrt. Alternativroute benutzen.“ Ein Blick auf die Karte zeigte, dass es kein großer Umweg war und wir nun sogar noch eine Fährüberfahrt genießen konnten. Der Fährmann sagte zwar „Bis in zwei Stunden, dann sind Sie wieder hier, denn bald kommt ein Schild „Radfahrer bitte wenden““. Doch das war zum Glück nur ein Scherz. Die Alternativroute fuhr sich auch ganz gut, wir kamen zwar an weniger Teichen vorbei, aber dafür fuhren wir durch ein paar hübsche Dörfer und auch fast immer auf einem separaten Radweg. Unser erstes Ziel heute war Rinteln nach 28 km. Es ist eine sehr hübsche Kleinstadt mit mittelalterlichem Stadtkern, deren Wurzeln bis 11. Jahrhundert zurückreichen. Vor der Kirche St. Nicolai schlossen wir unsere Räder an, um die Stadt auf einem Spaziergang zu erkunden. Die Kirche war leider wegen Bauarbeiten geschlossen, doch eine Glastür bot einen Blick auf den prunkvoll gestalteten Altarraum. Gegenüber der Kirche in einem kleinen, sehr hübschen Fachwerkhaus gegenüber der Kirche befand sich eine Buch- und französische Weinhandlung, eine gelungene Kombination. Das Stadtzentrum wirkte fast wie ein Museum, nur belebter. Die Fachwerkhäuser waren alle sehr gut erhalten. Auf dem Marktplatz stand ein junger Mann mit Gitarre und machte Straßenmusik. Da wir uns noch einen Kaffee gönnten, konnten wir ihm eine Weile zuhören, er sang wirklich gut und hatte ein erstaunliches Repertoire. Nach dieser Ruhepause ging es nun wieder auf die Hauptroute des Weserradwegs.
Inzwischen waren wir schon in der Gemeinde Porta Westfalica, zu der zahlreiche Dörfer gehören, die uns aus Staumeldungen über die A2 dem Hören nach sehr vertraut sind. In Veltheim kamen wir am stillgelegten Kraftwerk vorbei, das zurückgebaut werden soll. Zur Zeit macht die ganze Anlage einen eher traurigen Eindruck. Der Weg führte auch ein wenig durch den Wald. Das tat bei der inzwischen wieder intensiv scheinenden Sonne sehr gut. Kurz vor Bad Oyenhausen überquerten wir wieder die Weser, diesmal über die Autobahnbrücke, natürlich auf einer abgetrennten Fußgänger- und Radfahrerspur. Kurz danach erreichten wir das auf einer Anhöhe gelegene Alte Fährhaus. Ein schöner Ort für eine Mittagspause und einen kleinen Snack. Wir genossen den Blick auf die Weser und beobachteten die zahlreichen Wasservögel.
Nun waren es nur noch 13 km bis Minden, die sich auf dem sehr schönen Radweg direkt am Ufer entlang sehr gut fuhren. So waren wir bereits 15.00 Uhr im Hotel. Nach einer kurzen Erfrischungspause bummelten wir noch etwas durch die Altstadt. Zum Abendessen trafen wir uns dann mit Freunden im Restaurant El Toro. Das Essen war sehr reichlich und sehr gut. Bis auf einen kurzen Regenguss konnten wir den Abend an frischer Luft genießen.