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Camargue-Rundfahrt (32 km + 7 km Wanderung)
Nachdem wir gestern das Ziel unserer Tour erreicht hatten, blieb uns heute noch ein Tag zur Erkundung der Camargue. Und wie sollte es anders sein, wollten wir dies mit dem Fahrrad machen. Aber erstmal ließen wir es ruhig angehen und schliefen etwas länger. Nachdem uns Frankreich bisher in punkto Frühstück sehr angenehm überrascht hat, wurden wir heute umso mehr enttäuscht: Baguette, Croissant, Marmelade, Honig, Apfelkompott, O-Saft, Banane, Kiwi und schwarzer Kaffee waren alles, was uns zum stolzen Preis von 9 € pro Person angeboten wurde. Naja satt wurden wir allemal.
Wir fuhren erstmal in den Ort rein, um etwas für ein Picknick einzukaufen. Wie gut, dass gerade Markt war. Wir holten uns etwas Obst (Riesenpfirsiche und Birnen) und vom Bäcker Apfeltaschen und Baguette. Wir fuhren auf einem gut ausgebauten Radweg zur Fähre und setzten über die Rhone nach Salin-de-Giraud über. Zu unserem Erstaunen und großen Freude wurden wir von den Fährleuten zwar freundlich begrüßt, aber nicht abkassiert. Von der Fähre aus fuhren wir gleich in Richtung Süden, um die Salinen anzuschauen, die hier angelegt wurden, um Salz zu gewinnen. Es gibt extra einen Aussichtspunkt, der einen guten Überblick über die Salzgärten bietet. Wir fuhren auch an einem riesigen Salzberg vorbei. Unser nächstes Ziel war die Domaine de La Palissade, ein Naturreservat, das den Lebensraum zahlreicher Vogelarten, der berühmten weißen Pferde und Stiere schützt. Schon auf dem Weg dorthin sahen wir die ersten Flamingos. In der Domaine gibt es vier Rundwege (800 m, 3 km, 7 km und 8 km) mit Vogelbeobachtungsstationen. Wir wählten den 7 km Weg, der an zwei Seen vorbeiführt. Der Weg ist gut markiert, aber bei weitem nicht so gut ausgebaut wie im Marais du Vigueirat, so dass an manchen Stellen feste Schuhe durchaus angebracht wären. Aber es ging auch so. Wir waren vor allem von den Flamingos begeistert, besonders wenn sie gerade zum Flug ansetzten und man ihre fast rote Flügeunterseite bewundern konnte. Faszinierend war auch das "Flamingoballett", bei dem sich jeweils zwei bis drei Flamingos neben- oder hintereinander von einem Bein auf das andere tänzelnd bewegten. Es gab noch eine Menge anderer Wasservögel, vor allem Schwäne, verschiedene Reiher-, Möwen- und Entenarten. Wir sahen auch einige Pferde, nur die Stiere hielten sich diesmal versteckt.
Nach diesem sehr schönen und langem Rundgang schwangen wir uns wieder auf die Räder und fuhren zum Strand Plage de Piemanson. Eigentlich wollten wir noch eine Weile gemütlich am Strand liegen und ab und an ins Mittelmeer springen, doch da machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es zogen immer mehr Wolken auf. Wenigstens einmal konnten wir noch ins Wasser gehen, als wir dann gerade unser Picknick verspeisten, fing es an zu tröpfeln. Da der Blauanteil am Himmel nur noch minimal war, beschlossen wir, doch lieber zurückzufahren, denn es lagen ja noch mindestens 15 km vor uns. Der eine oder andere Fotostopp musste noch eingelegt werden, vor allem bei den Salinen, deren Wasser jetzt in verschiedenen Rosa- bis Violetttönen schimmerte.
Als wir gerade die Fähre verlassen hatten, fing es richtig an zu regnen. Zum Glück war es warm und nicht mehr weit, wir hatten nämlich unsere gesamte Regenkleidung im Hotel gelassen. Wir fuhren also auf schnellstem Weg zurück. Wir hatten dann auch keine Lust nochmal loszuziehen, um irgendwo ein leckeres Abendessen zu suchen. Also blieb nur das Hotelrestaurant. Um es kurz zu fassen: wir wurden satt. Ich hatte einen Salat mit Meeresfrüchten und zum Nachtisch Panna Cotta – das war schon OK. Steffen hatte mit seiner "Fischsuppe" weniger Glück. Man hatte wohl die Fische "vergessen", aber dafür gab es jede Menge Aioli dazu. Sein Nachtisch Iles Flottantes war auch etwas gewöhnungsbedürftig (eine Art Eischneewürfel in Vanillesauce).