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Vienne –  Tain-l'Hermitage (73,16 km)

 Nach einem zeitigen Frühstück rollten wir bereits gegen halb neun wieder in Richtung Rhone. Der Radweg war heute richtig klasse. Die meiste Zeit ging es direkt am Wasser entlang auf einem autofreien asphaltierten Weg. So ging es gut voran. Ab und an ein hübscher kleiner Ort oder auch ein Naturpark, wie das Naturparkzentrum der Ile du Beurre. Leider sahen wir an den Beobachtungspunkten außer kleinen Fischen und Kaulquappen keine der hier lebenden Tiere. Auch der Biber zeigte sich nicht. Ab und an überquerten wir die Rhone oder den parallel verlaufenden Rhonekanal. Leider fing es nach einer Weile an erst leicht, später aber richtig stark zu regnen, so dass uns nichts anderes übrig blieb als die Regensachen überzuziehen. So langsam wurde es auch Mittag, doch bei dem Regen war an Picknick nicht zu denken, obwohl wir unzählig schöne Picknickplätze und Bänke passierten. Warum sind diese bei schönem Wettter nicht vorhanden? Und wo bleiben die Restaurants, wenn man durch den Regen fährt? Es dauerte eine ganze Weile, doch schließlich fanden wir eines bei Laveyron. Es war sehr gut besucht, doch glücklicherweise bekamen wir gleich Platz. Wir wählten jeder eine Pizza mit Zutaten aus der Region und waren sehr zufrieden. Der Teig war hauchdünn, der Belag reichlich, es schmeckte vorzüglich. Als wir das Restaurant verließen, hatte es auch aufgehört zu regnen: was wolllte man (frau) mehr. Bis zu unserem Ziel waren es nicht einmal mehr 20 km, die wir auch schnell hinter uns brachten. Zum Teil hatten wir sogar Begleitung eines anderen deutschen Radfahrers, der die Tour teils mit Rad teils mit Auto machte. Als wir Touron erreichten, entschlossen wir uns zuerst den Jardin d'Eden zu besichtigen. Auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Der Garten besteht schon seit dem Mittelalter und gehörte bis zur französischen Revolution den Franziskanern. Später kamen die Ordensschwestern von Notre Dame. Heute wird der Garten restauriert und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Nicht unbedingt nur wegen der Pflanzen, sondern auch wegen der tollen Aussicht auf die Stadt und das Rhonetal, die der in Terrassen angelegten Garten bietet.
Wir warfen achließend noch einen Blick in die Kirche und auf das Schloss und spazierten durch die Innenstadt. Dann ging es über die Fußgängerbrücke "Passerelle Marc Seguin" nach Tain l'Hermitage, wo direkt an der Brücke unser Hotel lag. Nachdem wir uns geduscht und etwas geruht hatten, wollten wir eigentlich vor dem Abendbrot nocht einen Bummel durch den Ort machen. Einsetzender Regen machte dem ein Ende, so erkundeten wir nur kurz die kulinarischen Angebote und entschieden uns bald für Le Millesime, ein nettes kleines Restaurant direkt am Ufer der Rhone. Die Empfehlungen des Küchenchefs (Kalbfleisch und Kabeljau) waren wirklich lecker, dazu Wein eines ortsansässigen Winzers, Käse und Dessert – was will man mehr. Es war alles sehr lecker und wir haben nun die nötige Bettschwere.