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05.-06.05.2017
Los Angeles – Potsdam
Heute sollte es nach Hause gehen. Obwohl unser Flug erst am späten Nachmittag ging, hatten wir noch einiges zu tun. Die Fahrradtaschen mussten gepackt und in die 2 großen "trojanischen" Taschen gepackt werden. Und vor allem brauchten wir Fahrradkisten! Da die meisten Fluggesellschaften darauf bestehen, dass Fahrräder in große sperrige Kisten verpackt werden, obwohl sie unverpackt viel besser zu handhaben wären, bleibt es dem Radreisenden überlassen, sich entsprechende Verpackungsmittel zu besorgen.
An unserem ersten "Ausflug" in die Stadt hatten wir an der Busstrecke einen Fahrradladen erspäht und später über die Internetseite per Email angeschrieben. Ja sie hätten Kisten und würden sie auch kostenlos abgeben, ich sollte mal anrufen. Letzteres versuchte ich von unterwegs, es klappte leider nicht – also kündigte ich uns per Mail für Freitag an.
Wir nahmen den 6er Bus und waren bereits gegen 09.30 Uhr am Fahrradladen angelangt. Um 10 sollte er öffnen; die Tür war aber schon auf, nur das Gitter am Eingang war noch zu. An uns vorbei betrat ein Mann den Laden, offensichtlich ein Mitarbeiter, den einem anderen Angestellten im Laden begrüßt wurde. Ich nutze die Chance und bat um die bestellten Fahrradkisten. Trotz Emails wusste wohl keiner der beiden davon, sie würden aber jeden Tag Räder auspacken und aufbauen, gegen 11.00 Uhr könnten wir sicher welche bekommen. Damit wäre unsere Zeitplan (bis 12.00 Uhr mussten wir unser Hotelzimmer räumen) allerdings grandios gescheitert. Der Mechaniker war aber so nett und packte schon mal zwei Räder aus – eine Kiste war aber extrem kurz, schließlich brachte er doch noch eine zweite 160er Kiste. Ich gab ihm doch 5 Dollar – mehr wollte er nicht annehmen – und wir zogen zur Bushaltestelle, jeder mit einer Kiste 160x80x25cm. An der Bushaltestelle sprach uns überschwänglich ein Radfahrer an: "new bike day?". Als wir ihn aufgeklärt hatten: "new bike box day!". Hochkant konnten wir die Kisten im Bus gut in die Ecke stellen – zwei Frauen machten freundlicherweise die Rollstuhl- und Gepäckecke frei. Vom Busbahnhof hatten wir nur noch einen kurzen Fußweg bis zum Hotel.
Jetzt musste ich nur noch die Fahrräder in die vergleichsweise kleinen Kisten verpacken: Pedale ab, Vorderrad ausbauen, Lenker abbauen, Sattel mit Sattenrohr aus dem Rahmen ziehen und alles "rüttelfrei" in der Kiste verpacken. Nach dem Auschecken versuchten wir unser Glück mit dem Hotelshuttle zum Flughafen, das auch nicht sehr voll war – Platz für unsere Kisten, großen Taschen und sogar noch für uns!
Am International Terminal mussten wir erst einmal herausfinden, wo wir dann einchecken können, vor allem wo wir unser Sperrgepäck (Fahrräder) und Taschen loswerden konnten. Und ein kleines Problem mussten wir noch lösen: unser Anschlussflug ab Düsseldorf war gestrichen. der Check-in-Schalter war noch nicht geöffnet, eine Gruppe von aiberlin-Mitarbeitern machte sich bereit – also nur noch etwa 20 Minuten warten. Nach einigem Suchen und Rückfrage bei der "Chefin" beruhigte man uns: wir waren auf die nächste Maschine in Düsseldorf (2h später) umgebucht. Nachdem wir unser Gepäck loswaren, die Fahrradkisten gaben wir beim Sperrgepäck ab, konnten wir uns an der Sicherheitskontrolle anstellen … unser komfortables Zeitpolster schmolz dadurch zusammen.
Endlich durch, nun noch einmal nach Mitbringseln usw. schauen und dann konnten wir uns in die Lounge begeben, ein ungewohnter Luxus, in dessen Genuss wir dank Prämienmeilen und Business-Class-Ticket gekommen waren. Es gab sogar warme und kalte Speisen und Getränke. Gerade richtig – bis zum Abflug und zur ersten Mahlzeit an Bord war es ja noch ein bisschen hin und wir hatten seit dem Frühstück noch nichts weiter gegessen. Nach einer kleinen Rundfahrt über das Flugfeld mit dem Bus zu einem Gebäude stiegen wir über die Brücke vom Gebäude in das Flugzeug ein und machten es uns in unserer "Liegekoje" bequem.
Ein Begrüßungstrunk nach dem Start, Knabberzeug und wir konnten den Film "Hidden Figures" sehen, den wir im Kino verpasst hatten. Und mit dem Sitz in der Liegeposition konnten wir wirklich ganz gut ein paar Stündchen schlafen. Aber mit der Zeitrechnung waren wir doch ganz schön durcheinander, nach dem Frühstück kamen wir zum späten Vormittag in Düsseldorf an. Wegen der Umbuchung hatten wir noch viel Zeit, die wir wieder in der Lounge "absaßen", wenigstens bei Kaffee, Getränken und Snacks.
Ein bisschen sorgten wir uns auch um, unsere Fahrräder – wie haben sie wohl den Flug überstanden. Die Besorgnis stieg noch als Birgit nach der Ankuinft in Tegel beobachten musste, dass beim Ausladen die Fahrradkisten – statt sie normalerweise senkrecht aufzustellen – beide übereinander auf dem Gepäckwagen landeten und die Koffer alle darauf gepackt wurden. Warum Fahrräder regelmäßig "misshandelt werden", wo es doch auch einfacher geht??!!
Da es schon früher Abend war hatten wir wenig Lust auf eine Radtour bis zur S-Bahn. Wir sparten uns das Aiuspacken und den Aufbau der Räder, "fingen" uns ein Großraumtaxi – so viele gab es davon nicht – und waren um 19.00 Uhr "neuer Zeit" zu Hause.
PS: Wie sich beim Auspacken und Zusammenbau am nächsten Tag herausstellte, waren die Fahrräder auch wohlbehalten zu Hause angekommen.