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11.02.2016
Waiheke Island
Heute "sattelten" wir noch einmal unsere Räder für eine Radtour.
Von unserer Ferienwohnung aus waren es nur wenige Minuten zur Fähre in der Halfmoon Bay. Ab hier fährt stündlich eine Autofähre zur Waiheke Island in der Hauraki-Bucht vor den Toren Aucklands. Die Insel ist ein beliebtes Ausflugsziel, nicht nur wegen ihrer Buchten und Sandstrände, sondern auch wegen etlicher Weingüter, die über die bergigen Hänge der Insel verteilt sind.
Nach 45 Minuten war die Schnellfähre – ein Katamaran – angekommen und wir rollten los. Allerdings ging es vom Hafen zunächst erst einmal bergauf. Wir passierten Inlandlagunen, die am Rande mit Mangroven gesäumt waren. Bei der einsetzenden Ebbe waren die wie dünne Finger aus dem Schlick herausragenden Mangrovenwurzeln gut zu sehen – die Mangroven atmeten und speicherten den Sauerstoffvorrat.
Wir kletterten von 0 Höhenmetern am Hafen langsam aber sicher auf über 90 Meter und mehr. In einem Obst- und Gemüsemarkt deckten wir uns mit frischem Obst als Wegzehrung ein. Nach etlichen Kilometern auf und ab erreichten wir einen Rastplatz, an dem mehrere Wanderwege begannen. Hier trafen wir zwei Radfahrer mit Mountain Bike wieder, die uns am Berg überholt hatten, und die kurz in den dichten Urwald abgetaucht waren. Allerdings waren sie auch nicht den ganzen Wanderweg gegangen. Hier in diesem Waldstück sollte es auch Kaka, neben dem Kea die zweite Papagaienart Neuseelands, geben. Leider ist uns keiner begegnet. Nur die bereits bekannten Vogelrufe und das laute Summen der Zikaden umgab uns im "tiefsten Urwald". Wir wollten ebenfalls mit dem Fahrrad weiter. Die Strecke, auch mit nur wenig Gepäck sehr anspruchsvoll, eröfffnete immer wieder Ausblicke über die Insel. Nach einem kleinen Picknick mit Ausblick fuhren wir über die Belle View Terrace, die ihrem Namen aller Ehre machte, die 5th Road hinunter zur Onitangi Beach mit einem sehr schönen Sandstrand. Die Bucht war lag etwas geschützt und so gab es hier nicht so hohe Wellen. Wir konnten also ausgiebig baden und schwimmen und das türkisblaue Wasser beim schönstem Sonnenschein und wenigen Wolken genießen. Ausgeruht und erfrischt ging es danach in einigen Serpentinen die 7th Street wieder hinauf. Jetzt blieben wir weitestgehed auf der Höhe bis wir zu einem Weingut, dem Miro Vineyard (und "Eatery"), abzweigten. Hier wurde natürlich eine Weinverkostung angeboten, aber vorher mussten wir wirklich etwas essen. Im Restaurant mit Blick auf den Weinberg wurde spanisch inspirierte Küche geboten, von Tapas über Gazpacho bis zu Lamm und Ochsenbäckchen. Nach einem leckeren Mittagessen gingen wir in den mit Miromotiven und -objekten dekorierten Garten unter Olivenbäumen und "stellten uns" der Weinprobe. Da wir noch Radfahren mussten, teilten wir uns wie immer eine "Verkostung". Serviert wurden Kostproben von 6 Weinen, vom leichten Sauvignon Blanc über rote Bordeaux-Cuvee bis zum 18%igen Portwein, jeweils begleitet von passenden kleinen Häppchen wie Oliven, Käse usw. "Toby", der uns die Kostprobern vorstellte, entpuppte sich als deutscher Absolvent eines Studiums der Weinwirtschaft aus Stuttgart, der nach dem Studium noch ein Jahr in Neuseeland eingelegt hatte.
Wir "legten" nach dieser angenehmen Rast "wieder einen Gang ein" und rollten weiter zurück zum Fährhafen. Wir erreichten die Fähre um 16.35 Uhr, diesmal keine Schnellfähre und viel kleiner. Wir genossen noch einmal 60 Minuten Überfahrt mit Blick auf Auckland und die vorgelagerten Inseln.
Im Supermarkt kauften wir noch ein wenig für das Abendbrot ein und "kurbelten" uns wieder den Berg zu unserer Ferienwohnung hinauf. Vor dem gemütlichen Abendessen mit einem Chardonnay von Waiheke machten wir noch unser Gepäck und die Fahrräder reisefertig. Als zusätzliches Polstermaterial für die Fahrräder hatten ich im gegenüberliegenden kleinen Laden ("Superette") noch Kartons besorgt. Die fertigen Gepäckstücke landeten gleich im Mietwagen, den wir morgen früh, nach dem Ausladen am Hotel, am Flughafen abgeben mussten.