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10.02.16
Whitianga – Auckland
 
 
Die Sonne schien, wir hatten einen Balkon mit Tisch und Stühlen – also das erste Frühstück des Jahres im Freien. Allzuviel Zeit, um es zu genießen hatten wir nicht, denn 10.00 Uhr mussten wir dieses schöne Appartment räumen und uns in Richtung Auckland begeben. Zuerst einmal fuhren wir nochmal in den Ort, um an der öffentlichen Bibliothek das WiFi zu nutzen, um unseren Mietwagen für einen Tag zu verlängern und das Hotel in eines direkt am Flughafen umzubuchen. Nachdem das soweit es ging (die Kommunikation mit Europcar ist etwas kompliziert, man muss da anrufen, wo man den Wagen in Empfang genommen hat, aber in Wellington geht keiner ans Telefon …) erledigt war, folgten wir zuerst einmal der Empfehlung der Dame an der Rezeption, nämlich zur Opito Bay zu fahren, wo ein herrlicher Sandstrand sein sollte. Es lag nicht direkt am Weg, aber ein kleiner Umweg von ca. 20 km hin und zurück ist ein schöner Strand wohl wert, zumal die Fahrt dahin auch sehr eindrucksvoll war. Es ging wieder bergauf und -ab, mit phantastischen Ausblicken, auf den Strand, die Bucht und die umliegenden Inseln. Der Strand selbst war wirklich den Umweg wert. Außer uns waren noch ein Fischerboot und in der Ferne eine Familie zu sehen, ansonsten hellgelber Sand, blauer Himmel mit ein paar weißen Wölkchen und das blaugrün schimmernde Meer. Das Wasser war erstaunlich angenehm, nicht zu kalt. Man konnte zwar nicht schwimmen und sollte auch nicht zu weit reingehen, da die Wellen bzw. die Unterströmung tückisch sein können, aber trotzdem ist so ein Bad im Pazifik einfach toll!
Unser weiterer Weg führte nun einmal quer über die Halbinsel nach Coromandel Town, der Stadt, der die Halbinsel ihren Namen verdankt. Einst war es eine berühmte Goldgräberstadt, heute ein beschauliches Städtchen mit kleinen Geschäften, Cafés und Restaurants. Wir nutzen die Gelegenheit für einen kleinen Imbiss – das Baden hat hungrig gemacht – und fahren dann am Ufer entlang in Richtung Süden. Ein scenic lookout macht seinem Namen alle Ehre, wir genießen einen phantastischen Blick auf den Hauraki Gulf und die vorliegenden kleinen Inseln. Ein paar Mal machen wir noch Halt für Blicke und Fotos. Kurz hinter Thames erreichen wir wieder die Straße, die wir gestern aus Richtung Auckland gefahren waren. Doch diesmal wollten wir nicht über die Schnellstraße fahren, sondern wieder an der Küste entlang, die hier Seabird Coast heißt und ihrem Namen alle Ehre macht.  
Bei Miranda gab es noch einmal heiße Quellen, also das Gegenteil zu einem Bad im Ozean. Die ganze Anlage wirkte etwas angestaubt. Sie war in den 60er Jahren gebaut worden. Uns störte das wenig. Wir nahmen die Gelegenheit war und genossen eine Weile die heißen Wasser des Pools. Es gab sogar noch einen "Sauna Pool", in dem man jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht länger als 20 min bleiben sollte. Wir hielten es gerade mal 10 min aus – es war wirklich sehr heiß. Nachdem wir uns eine Weile zwar nicht erfrischt, aber dafür entspannt hatten, ging es weiter. Die Gegend war hier sehr flach, dazu war gerade Ebbe. Wir sahen jede Menge Wasservögel, von schwarzen Schwänen, über Möwen, Reiher, Komorane, Enten …
So langsam näherten wir uns den ersten Vororten von Auckland. Die Straße führte von der Küste weg, es gab wieder einige Serpentinen und der Verkehr wurde allmählich dichter. 
Dank unseres Autoatlasses fanden wir unser Ferienhaus ohne Probleme. Der Vermieter wohnt direkt nebenan und zeigte uns alles. Das Haus ist so eingerichtet, dass man es darin eine Weile aushalten kann, mit kompletter Küche, kleinem Garten, Gartenmöbeln etc. Wir stellten jedoch nur unser Auto ab, machten uns etwas frisch und begaben uns nochmal auf Erkundungstour. Nicht weit entfernt 20 min zu Fuß fahren Fähren in Richtung Stadtzentrum Auckland und zur Waiheke Insel. Als wir am Fährhafen ankamen, stand die Fähre in Richtung Auckland bereit. Warum also nicht dahin fahren, zumal es unser einziger Abend ist, an dem wir etwas Nachtleben schnuppern können. Die Fahrt dauerte ca. 20 min. Um den Fährhafen und den anschließenden Britomart Place ist einiges los. Nach einem kurzen Spaziergang landeten wir bei Crab Shack, einem auf Fisch und Krabben spezialisierten Restaurant. Nach einer halben Stunde Wartezeit, die wir bei Cider und Bier an der Bar verbrachten, war für uns ein Tisch frei; wir entschieden uns für verschiedene Krabben, Steffen für Mud Crabs und ich Blue Swimmer in Knoblauchsauce. Es war sehr lecker, aber um an das Fleisch zu kommen, musste man richtig arbeiten. Und es dauerte seine Zeit.
Für den Rückweg nahmen wir den Bus, denn in der Woche fährt die letzte Fähre um 19.00 Uhr. Dank eines guten Plans fanden wir die Bushaltestelle gleich. Doch als der Bus kam, erlebten wir eine böse Überraschung, denn er fuhr an uns vorbei. Wie uns darauf ein Neuseeländer erklärte, hätten wir dem Busfahrer andeuten müssen, dass wir mitfahren wollten. Dies kann man durch Winken, auf die Straße treten etc. tun. Nun ja, Pech gehabt. Beim nächsten Bus mussten wir von der Haltestelle aus noch 25 min zu Fuß gehen und dass nachts halb 12…. Abenteuerlich ist auch, dass der Bus nur hält, wenn man vorher den Knopf drückt, doch die Stationen werden weder angesagt noch angezeigt. Hoffentlich finden wir unsere … Nachdem wir die knappe Stunde angestrengt zwischen Stadtplan und Straßennamen hin- und hergestarrt hatten, bot uns der nette Neuseeländer, der uns das mit dem Bus anhalten erklärt hatte, an uns mit seinem Auto zu unserer Unterkunft zu bringen. Wir müssten nur etwas weiter bis zu seinem Parkplatz mitfahren. Das taten wir natürlich gerne. Wir unterhielten uns noch mit ihm und seiner Frau ganz nett. Er war auch schon in Deutschland gewesen, also hatten wir einige Anknüpfungspunkte. Froh und glücklich erreichten wir so unser Ferienhäuschen und konnten nach diesem ereignisreichen Tag müde ins Bett fallen.