{besps}tour/2016_neuseeland/01_24{/besps}24.01.2016
Franz Josef – Nelson
(Bus)
 
Am heutigen Sonntagmorgen wurden wir früh von einem durchdringenden Rauschen geweckt. Ein Blick aus dem Fenster verschaffte traurige Gewissheit: es regnete nicht, es schüttete. Die Aussicht, die Westküste bei strömendem Regen entlangzuradeln und trotzdem nichts davon zu sehen, war wenig verlockend. Und in Franz Josef hielt uns eigentlich auch nichts mehr, jedenfalls nicht die folgenden Tage wo nur Regen angesagt war. Spontan buchten wir noch den Bus nach Nelson an der Nordspitze der Südinsel und eine Unterkunft dazu.
Am nächsten morgen frühstückten wir im sehr schön ausgestatteten Auftenhaltsraum mit Küche, nur wenige Schritte von unserem Zimmer entfernt. Dann trugen wir die Taschen vor zur Rezeption. Der Bus sollte 09.20 Uhr abfahren. Da wir kurfristig gebucht hatten, waren wir uns nicht sicher ob wir es noch mit dem richtigen Abholort auf die Passagierliste geschafft hatten. Also stellten wir zu Sicherheit die Taschen schon einmal an die Straße – hier musste der Bus auf jeden Fall vorbei – und stellten uns kurz vor der Abfahrtszeit abwechselnd dazu. Selbst diese wenigen Minuten reichten und die Trekkinghose war durch und die Regenjacke außen klitschnass. Der Bus hielt,der Busfahrer – George von Vortag – hielt sich nicht lange mit Formalitäten auf und schon saßen wir im Trockenen auf dem Weg in den Norden. Anfangs war draußen nicht viel zu sehen, erst so langsam ließ der Regen etwas nach. Nach einem kurzen Stopp in Harihari, war der nächste große Halt die Stadt Hoktika, der Jade-Hochburg. Wir nutzten die Zeit zu einem kurzen Bummel, verbrachten aber die meiste Zeit in zwei Läden mir einem schönen Angebot an neuseeländischen Jade-Schmuckstücken, viele wie aufwendige Schnitzereien mit ineinander verschlungenen Schleifen und Wirbeln – meistens Maori-Motive, die für Glück, Harmonie oder den Anfang stehen. Dei 10 h Buasfahrt nach Nelson war zum Glück immer von Pausen unterbrochen, so dass man sich die Beine vertreten und etwas essen konnte. So zum Beispiel im Obstanbaugebiet, wo wir uns mit frischen Kirschen, Aprikosen und Nektarinen eindeckten. In Greymouth fuhren wie den Bahnhof an, um einige Fahrgäste für den Touristenzug abzusetzen,der quer über die südlichen Alüpen nach Christchurch fährt. Nächster Stopp waren die Pancake Rocks. Dorrt war genügend Zeit für einen schön angelegten Rundweg, der immer wider atemberaubende Ausblick auf die "Pfann- bzw. Eierkuchenfelsen" (oder heißt es Crépes-Steine?) bot, ebenso die "Blowholes" Löscher im Felsen durch die die Brandung Wasserfontänen hochschießen lässt. Achja, der Regen hatte aufgehört, aber wir waren ja schon weit weg von Franz Josef. Auch aus dem Bus hatten wir einen tollen Blick auf die rauhe Westküste. Und für die  Serpentinen, sich der Bus immer wieder hochschraubte, hätten wir mit Rad ewig gebraucht, zumal auch auf diesen engen Straßen alle, auch unser Bus, zimelich flott unterwergs waren. Dank der sich immer wieder anderen Ausblicke auf die Landschaft, die am Busfenster vorbeizog wurde die Fahrt auch nicht langweilig. Hinter Westport schwenkte der Bus auf eine bergige Inlandroute ab und nach einer Weile erreichten wir die ersten Vororte, wo wieder Fahrgäste ausstiegen. Von der zentralen Bushaltestelle, wo die meisten ausstiegen, brachte uns der Busfahrer noch bis vor unserer Motel. Wir stellten nur schnell unsere Taschen ab und gingen gleich in Richtung Stadtzentrum. Da heute Sonntag war, waren die Geschäfte in den Einkaufsstraßen nicht geöffnet. Es war noch richtig hell und es wehte ein mildes Sommerlüftchen. Daher zögerten wir auch nicht lange und nahmen draußen an einem Zweiertisch vor Ford's Platz. Nach dem gemütlichen und sehr leckeren Abendessen bei einem Gläschen Wein aus der Region spazierten wir noch durch die Stadt ins Hotel zurück. In der Straße mit unserem Lokal standen einige victorianische Häuser, auch in den anderen Straßen waren noch einige ältere Gebäude zu sehen. Der Tag, der so schrecklich im Regen begonnen hatte, ging dann doch mit vielen tollen Eindrücken zu Ende.