{besps}tour/2013_saale/04_15{/besps}
15.04.2013
Hohenwarta – Kahla (59,87 km)
Hier die neuesten Staumeldungen: Nach der Staumauer der Hohenwarte-Talsperre bleibt die Saale weiterhin über mehrere Kilometer gestaut, und zwar auf Höhe der Talsperre Eichicht…
Der Radelverkehr war nicht betroffen; wir konnten noch an der Saale entlang radeln – bevor es wieder bergauf ging. Bei bestem Sonnenschein war Fernsicht garantiert. Kleine Straßen schlängelten sich durch Orte mit traditionellen Fachwerkhäusern. Traditionell war in dieser Gegend das Flößerhandwerk ein wichtiger Wirtschaftszweig. Viele der kleinen Ortschaften verdankten ihre Entwicklung auch dem Silber- und Kupferbergbau. Ein einträgliches Geschäft offensichtlich auch für die Herren der vielen Burgen entlang der Saale?
Doch ein wenig abgekämpft erreichten wir die schöne Stadt Saalfeld, wo auf dem historischen Markt allerdings emsig gebuddelt, äh, gebaut wurde. Hinter dem Markt aber am Kirchhof: eine Oase der Ruhe! Mit einem Café, Stühlen und Tischen draußen und einem leckeren Kuchenangebot.
Wind ist auch für Radler OK, wenn er im Beutel und in Begleitung von Sahne, Erdbeereis und frischen Erdbeeren daherkommt. Das dachte sich auch Birgit und bestellte sich so ein Teil.
Auf der Strecke begegneten wir zwei älteren Radlerinnen, die von Saalfeld gestartet waren und auch bist zur Saalemündung wollten.
Auf Saalfeld folgte Schwarza mit einem ausgedehnten Industriepark (allerdings nicht so grün) mit Papierfabrik, Recycling und Müllverbrennung und Elektrizitätswerk. Versonnen so vor mich hinradelnd hatte ich nach einem Fotohalt dann glatt den Abzweig verpasst. Erst als Birgit nicht mehr zu sehen war und die Route auf dem GPS nicht mehr vor mir sondern irgendwo anders lag, bemerkte ich meinen Irrtum – 500 m unnötig gefahren!
Nach erneutem Überqueren der Saale grüßte von Ferne auf dem Berg schon die Heidecksburg in Rudolstadt. Den Ausflug auf den Berg sparten wir uns allerdings – wir hatten sie ja schon vor einigen Jahren besichtigt. Wir gönnten uns aber einen kleinen Umweg durch die Altstadt.
Jetzt blieb die Strecke weitestgehend auf einer Höhe. In der Ferne grüßte die Weißenburg auf einem Berg, mir dämmerte es aber erst langsam, dass wir eben da hinauf mussten… Keuch!
Wieder Schussfahrt und hinter Niederkrossen eine 20%-Steigung.
Eine ganze Weile begleitete uns die Orla bis wir an der Mündung wieder die Saale erreichten.
Und wieder 'ne Burg: die Leuchtenburg oberhalb Kahla. Wir beschlossen, uns nach der strapaziösen Berg-und-Tal-Strecke in Kahla ein Quartier zu suchen. Im ersten Fahrradladen direkt an unserer Route kaufte ich zwei Paar Bremsbeläge: nach den Bergetappen hatten die hinteren Beläge ganz schön gelitten.
Vor der Brücke über die Saale in die Innenstadt von Kahla stießen wir auf den Thüringer Hof – eine gute Adresse für Radler. Doppelzimmer mit 49 Euro, Fahrradgarage und eigene Gaststätte (ja, heißt hier wirklich noch so, und nicht hochtrabend „Restaurant“) mit Biergarten.
Beim Rundgang durch die Altstadt (nach Duschen etc., versteht sich) haben wir allerdings wenig gastronomische Alternativen entdecken können. Die Altstadt von Kahla sieht an vielen Stellen leider immer wieder auch so aus. An einem historischen Haus zeugt eine abblätternde Reklameaufschrift „Konsumgaststätte“ von der jüngeren Vergangenheit. In der gleichen Straße stehen schmucke rekonstruierte oder renovierte Häuser, oder man stößt auf eine Baulücke oder ein eingerüstetes Gebäude. Und wieder schöne Fachwerkhäuser aus dem 17./18. Jh.
Wir beendeten unseren längeren Spaziergang am Thüringer Hof, wo inzwischen eine Gruppe bepackter älterer Radlerinnen und Radler angekommen war. Wir genossen Radler, thüringische Küche und noch einen Kräuter an frischer Luft im Biergarten.
Jetzt aber, die Pflicht ruft: Blog schreiben! Nanu, bin ja schon fertig.