Harris Beach National Park – Crescent City (57,17 km)
Weder Regen noch Sonne, sondern Nebel begleitete uns am heutigen Morgen. Nachdem wir unsere restlichen Vorräte zum Frühstück verspeist hatten, machten wir uns auf den Weg nach Kalifornien. In Brookings überquerten wir den Chetco River und verließen danach den Highway 101, um auf dem ruhigen Oceanview Drive der kalifornischen Grenze entgegen zu radeln. Theoretisch hätten wir eine tolle Aussicht auf den Pazifik, praktisch sahen wir nur eine weiße Nebelwand. Die Grenze nach Kalifornien überquerten wir wieder auf dem 101. Wir waren erstaunt, eine Richtige Grenzstation mit Kontrollpunkt zu sehen. Offensichtlich werden die Fahrzeuge kontrolliert, um zu vermeiden, dass mit Ungeziefer kontaminierte Lebensmittel in den Bundesstaat eingeführt werden. Uns ließ man allerdings ungehindert passieren. Unser Weg führte uns auf relativ ebener Strecke über Smith River, ein lang gestrecktes Dorf, dass für die Erzeugung von Blumenzwiebeln berühmt ist, nach Crescent City.
Nun ja, wie so viele Orte hier, die „City“ im Namen führen, hat auch Crescent City nichts mit dem geschäftigen Treiben einer echten City gemein. Wir fuhren über den Washington Boulevard in die Stadt hinein, doch auch dieser Name ist maßlos übertrieben, denn es handelt sich um eine ganz ruhige Seitenstraße, die am Strand endet.
Es war zwar immer noch nebelig, doch wenigstens ein paar der nahe gelegenen Felsen im Wasser waren zu erahnen. Während über dem Meer dichter Nebel lag, schien über den Bergen und Wäldern die Sonne. Eine eigenartige Atmosphäre. Wir fuhren am Strand entlang, Richtung Stadtzentrum. Da uns (vor allem aber mir) die letzten anstrengenden Etappen mächtig in den Knochen lagen, beschlossen wir, zwei Nächte hier zu bleiben. Wir suchten uns ein nettes, günstiges Motel und checkten ein. Dann begaben wir uns auf Erkundungstour durch die Stadt. Es gab ein Einkaufszentrum mit Kino, Apotheken, Fast Food-Restaurant-Ketten und Supermärkte. Was soll man also mit dem angebrochenen Nachmittag machen? Wir entschieden uns für das Kino und sahen uns die Nachmittagsvorstellung von „MIB 3“ in 3-D an – nette Unterhaltung.
Als wir aus dem Kino kamen, hatte sich auch die Sonne hinter den Wolken hervor getraut und wir machten einen Strandspaziergang. Auf dem Weg zur Mole sahen wir sogar einen Pelikan.
Ein paar Angler auf der Mole hatten gerade ihr Netz geleert und so lagen einige dieser großen Krabben auf dem Steg. Die ergeben sicher ein leckeres Mal.
Apropos Mal: inzwischen waren auch wir hungrig geworden und so machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Die Stadt wirkte wie ausgestorben, es gab einige Kirchen und Community Centers, ansonsten Häuser, aber außer dem ein oder anderen Auto – Stille. Schließlich landeten wir wieder im Einkaufszentrum. Wir gingen zu „Denny’s“ – eine ganz gute Wahl. Gut gesättigt, holten wir uns noch was zu Knabbern und Bier für einen ruhigen Abend im Motel.