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Kłos – Jarosławiec [51,5 km]

Nach einem hervorragendem Frühstück mit selbstgebackenem Brot und Kuchen sowie allerlei anderen Köstlichkeiten verabschiedeten wir uns von unseren netten Gastgebern und den süßen kleinen Kätzchen und fuhren los. Zunächst fuhren wir auf einem Radweg neben der Straße, später auf kleineren Straßen mit wenig Verkehr durch Sianow und weiter durch kleine Dörfer. In jedem Ort gab es mindestens ein Storchennest, in dem bis auf eine Ausnahme immer ein Storch stand oder saß. In manchen Nestern wuchsen sogar hohe Gräser, zumindest schien es uns so von unten gesehen. Auf einem Hof hatte sich ein Storch zu den Hühnern und Gänsen gesellt – ein ungewöhnlicher Anblick. Wir kamen an einem Gehöft vorbei, dessen Einfahrt ein schmiedeeisernes Tor mit einem Fahrrad in der Mitte zierte. Hier ging es ganz bunt zu. Es standen allerlei Figuren und Gegenstände aus buntem Kunststoff herum, u.a. ein Brunnen mit rosa Flamingos aus Plastik – die Geschmäcker sind halt verschieden. Es gab aber auch bunte Figuren und Gefäße mit Blumen, die aus alten Auto-, Traktoren- oder Fahrradreifen gemacht wurden. Eine tolle Idee! Wir genossen die ruhige Fahrt durch die Dörfer, vorbei an Wiesen und Feldern. Bald waren wir kurz vor Kraków – ganz schön verfahren, sollte man meinen – aber wir haben uns für das Foto diese kleine Schummelei erlaubt (eigentlich nur ein Dörfchen namens Novy Kraków).

Auch heute führte die Route wieder einige Kilometer auf einem unbefestigtem Waldweg entlang. Aber wir waren ja inzwischen darin geübt, mit Steinen, Sand und Schlaglöchern klarzukommen. So kamen wir auch hier gut durch. Danach wurde es stressiger, denn nun mußten wir eine längere Strecke auf einer Landstraße mit relativ viel Verkehr fahren. Das strengt an. Zwischendurch machten wir noch ein Picknick, um Energie zu tanken für den Rest der Strecke. Wie waren wir froh, als wir kurz vor Jarosławiec wieder auf „unseren“ Ostseeradweg kamen. Gegen drei erreichten wir unsere Unterkunft, das Resort Król Palace. Booking.com hatte einen stark reduzierten Preis inkl. Abendessen und Frühstück geboten, da konnten wir nicht widerstehen. Wir bezogen unsere Zimmer und tranken erst einmal einen Kaffee auf dem Balkon. Der hat zwar keinen Meerblick, aber die Aussicht ist trotzdem gut mit Blick auf die Wälder in der Ferne und den Leuchtturm. Allzu lange hielten wir uns nicht auf, denn die Ostsee lockte. Wir spazierten am Strand entlang zu einem neu aufgeschütteten Strandabschnitt. Dort ließen wir uns nieder und wagten nochmal einen Sprung ins Wasser. Es erforderte schon ein wenig Mut, ins kalte Wasser zu gehen, aber es lohnte auf jeden Fall. Wir blieben noch eine Weile in der Sonne sitzen und gingen dann zurück zum Hotel. Das Abendessen rief. Wir wurden auch nicht enttäuscht, das Büfett war reichhaltig und abwechslungsreich, vor allem die zahlreichen Fischgerichte waren sehr lecker, aber auch alles andere schmeckte. Bei so einem riesigen Angebot isst man ja meistens zu viel. Also machten wir zur Verdauung noch einen langen Strandspaziergang, bei dem wir auf verschiedenen Tafeln noch etwas über die Entwicklung des Ortes vom Fischerdorf zum Ferienort erfuhren.