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Genf – Chanaz (82,37 km)
 
Der erste, kürzere, aber dafür anstrengendere Teil des Rhoneradwegs liegt nun hinter uns. Doch der Weg nach Frankreich erwies sich doch als anstrengender, als angenommen. Von unserem Hotel aus mussten wir nur über die Rhonebrücke fahren, nach links abbiegen und da war es wieder – das vertraute Hinweisschild des Rhoneradweges. Als wir über die Brücke fuhren, sahen wir auch die berühmte Genfer Fontäne, die wir gestern vermisst hatten. Ansonsten sahen wir von Genf nicht mehr viel. Die Tour führte durch Parks und Vorortsiedlungen. Und es dauerte nicht lange, da hatten wir die Stadt ganz hinter uns gelassen. Es ging immerzu auf und ab, doch dann kam der Weg direkt runter zur Rhone, da konnten wir uns mal wieder so richtig rollen lassen. Bei Russin überquerten wir die Rhone und dann ging es ganz abenteurlich auf einem Waldweg entlang. Wir kamen zu einem Eisenbahnviaduct. Es gab auch eine Fußgängerbrücke, aber als Radfahrer wurde einem schon etwas Geschick abgefordert, um mit den vollbeladenen Rädern die enge Fahrradschiene herunter- und auf der anderen Seite wieder rauf zu kommen. Wir hätten ja auch die Umfahrung über die Landstraße nehmen können….
Nach dieser Naturerfahrung ging es wieder auf die Straße und nun ordentlich bergauf, dann durften wir wieder ein Stück ins Tal rollen, ehe es hinter Chancy, dem letzten Schweizer Ort auf dieser Strecke aufwärts durch den Wald über die Grenze nach Frankreich ging. Mehr als ein Hinweis, das die Straße von 22.00 Uhr bis 6.00 geschlossen wird und das Frankreichschild weisen allerdings nicht darauf hin, dass man nun in einem anderen Land ist.
Die Route führte weiter über wenig befahrene Straßen durch kleine Orte. Ab und an sah man mal einen Spaziergänger, aber ansonsten war es ziemlich einsam. Eine große Steigerung bei Arcine mussten wir noch überwinden, aber sie führte in Serpentinen den Berg rauf, so dass der Anstieg erträglich war. Belohnt wurden wir mit wunderbaren Aussichten und einer langen Abfahrt. Eigentlich hätten wir auch gern mal was gegessen, aber das einzige offene Restaurant, an dem wir vorbeikamen, war bereits mit den Mittagsgeschäft fertig und so wurden wir mit einem Bedauern weiter geschickt. Glücklicherweise kamen wir bald darauf an einer Bäckerei vorbei, die offen hatte, so holten wir uns ein Pizzastück und zum Desert noch ein leckeres Obstküchlein. Hier trafen wir auch das deutsche Pärchen wieder, mit dem wir bereits bei der vorher bei einem Fotostopp geschwatzt hatte. So verging die Pause mit einem Plausch unter Gleichgesinnten sehr schnell und weiter ging's. So ganz waren wir den Bergwertungen noch nicht durch, aber es war erträglich und wir konnten ein paar herrliche Abfahrten genießen. Erwähnenswert ist sicherlich das Städtchen Seyssel mit seinen alten Häusern und der tollen Brücke. Doch allzu lange hielten wir uns nicht auf. Bis Chanaz waren es noch paar ein Kilometer. Der Weg führte uns größtenteils durch den Wald, ab und zu sahen wir die Rhone oder einen See bzw. Nebenfluss. Das Tal wurde immer breiter, doch die felsigen Berghänge beeindruckten uns schon, vor allem, wenn die Sonne auf die Felsen schien. In Chanaz richteten wir uns diesmal auf dem Campingplatz ein, schließlich wollten wir das Zelt ja nicht umsonst mitgeschleppt haben. Es war zwar alles sehr sauber, aber die französischen Toiletten sind schon gewöhnungsdedürftig. Nachdem alles aufgebaut und eingerichtet war, ging es erstmal auf Nahrungssuche. So einfach ist das am Sonntagabend nämlich nicht. Doch der Manager des Hotelrestaurants hatte ein Einsehen und so durften wir, obwohl wir keine Hotelgäste waren, an einem Tisch am Flussufer Platz nehmen und bekamen ein sehr leckeres Menü serviert.