{besps}tour/2016_neuseeland/01_10{/besps}

09. – 11.01.16
Berlin – Abu Dhabi – Sydney – Christchurch
 
Nun ist es also soweit. Die große Reise kann starten. Die Räder sind in ihren Taschen verpackt, ebenso die Fahrradtaschen, auch Handgepäck und Klamotten liegen bereit. An der Reiseroute kann noch etwas gefeilt werden, aber wozu hat man einen langen Flug?
Erstaunlicherweise waren wir diesmal so früh fertig, dass noch Zeit für einen gemütlichen Winterspaziergang durch die Parforceheide blieb.
Das Taxi kam überpünktlich, ein Minivan, indem wir unsere Taschen nebst Fahrrädern ganz gut unterkriegten. Die Fahrt nach Tegel verlief reibungslos und auch vom Glatteis blieben wir verschont. Als wir mit unseren vier Riesentaschen vor dem Schalter standen, war dieser sogar noch geschlossen. Also hieß es noch kurz warten. Dank Steffens Priority Status wurden wir dann schnell abgefertigt. Das Gepäck konnte zum Glück bis Christchurch durchgecheckt werden, auch wenn Steffen und ich nur ein Ticket bis Sydney ausgestellt bekamen.
Die Fahrräder mussten wir als Sperrgepäck zu dem entsprechenden Schalter bringen. Allen Gepäcks entledigt gönnten wir uns noch ein kleines Abendbrot und warteten auf das Boarding. Dabei erlebten wir eine weniger schöne Überraschung, denn wir hatten nicht die von uns lange im voraus reservierten Plätze am Fenster+Gang an der Seite, sondern zu unserem großen Erstaunen Plätze in der Mitte. Nun gut, bei einem Nachtflug gibt's eh nicht viel zu sehen, aber am Fenster könnte man sich wenigstens anlehnen. Mit Essen, Film und kurzen Nickerchen verging die Zeit jedoch recht schnell und ehe wir uns es versahen, landeten wir in Abu Dhabi. 
Dort ist es drei Stunden später als bei uns, so dass es bereits kurz vor 7 war, als wir das Flugzeug verließen.
Die Formalitäten waren schnell erledigt, auch wenn zu unserem Erstaunen das Gepäck nochmal durchleuchtet wurde. Nun hieß es wieder warten. Anfangs war der Wartebereich für unseren Sydneyflieger noch abgesperrt, also mussten wir uns mit einer Säule zum Anlehnen zufrieden geben. Irgendwann hatte dann ein Flughafenangestellter ein Einsehen und öffnete den Wartebereich. Eine Stunde vor dem Boarding mussten wir uns dann nochmal draußen anstellen und es gab eine weitere Sicherheitskontrolle. Dabei mussten wir auch unsere Wasserflaschen abgeben, obwohl wir den Sicherheitsbereich des Flughafen überhaupt nicht verlassen und das Wasser gerade erst aufgefüllt hatten.
Diesmal hatten wir die vorgebuchten Plätze. Der Flieger hob pünktlich ab und wir flogen erstmal eine ganze Weile über die arabische Halbinsel. Bis auf ein paar kleine grüne Flecken in und um Abu Dhabi war das Land graubraun – Sand, Sand, Sand. Es ist unvorstellbar wie Leute da wohnen können, wo es außer ein paar Palmen kaum Bäume gibt.
Die knapp 15 Stunden Flugzeit zogen sich wie Kaugummi. Die Mahlzeiten (Lunch, Snacks, Frühstück) boten zwar etwas Abwechselung und das Enterainment-Angebot war auch nicht schlecht, aber irgendwann hat man halt von allem genug. Draußen gab es auch nichts mehr zu sehen, denn inzwischen war es wieder Nacht geworden. Die Flugroute führte über den Indischen Ozean, an Ceylon und Indonesien vorbei nach Nordwestaustralien und über den australischen Kontinent bis Sydney. Der Anflug auf Sydney war beeindruckend: Berge und Täler, kleine Siedelungen, Flusstäler und schließlich der Pazifik mit seinen weißen Stränden und das alles bei herrlichem Sonnenschein.
 
Welche Wohltat, in Sydney endlich den Flieger verlassen zu können!!! Nun hatten wir noch ca. 8 Stunden Zeit bis es weiterging. Die Müdigkeit hielt sich in Grenzen, also ab in die City. Dazu mussten wir erstmal die Pass- und Zollkontrolle hinter uns bringen. Es dauerte eine ganze Weile bis die Formalitäten erledigt waren. Es war ein ziemlich großes und vollbesetztes Flugzeug.
Wir holten uns zwei Hin- und Rückfahrttickets für den Airlink Train in die Stadt und los ging's. 
Laut Reiseführer lohnt es sich, einen Spaziergang am grünen Korridor der City machen, warum also nicht. Nach soviel Stillsitzen wollten die Beine bewegt werden. Wir stiegen also an der St. James Station aus, gingen an der Kaserne (Hyde Park Barracks) vorbei in den Park (The Domain). In Sydney fand gerade ein Sommerfestival statt, die Vorbereitungen für die Veranstaltungen liefen auf Hochtouren. Bei herrlichem Sommerwetter spazierten wir durch den Park, staunten über die vielen bunten Blumen und eigenartigen Bäume, aus denen lautes Vogelgezwitscher drang. Unzählige bunte Sittiche zwitscherten so laut sie konnten. Gegenüber der Kunstgalerie lockte ein Pavillon mit leckerem Kaffee, anderen Getränken und Essen. Das klang wunderbar, denn das Frühstück im Flieger war schon einige Stunden her. So genossen wir ein leckeres Sandwich bzw. einen Pie und kühle Getränke in diesem wunderschönen Park. Frisch gestärkt ging es über die Mrs. Macquarries Road (benannt nach der Frau von Lachlan Macquarie, der von 1810 bis 1821 Gouverneur von New South Wales war und teilweise als Begründer Australiens angesehen wird) entlang der Woolloowmooloo Bay zu Mrs. Macquaries Point, einem Aussichtspunkt mit einem traumhaften Blich auf die Oper und die Harbour Bridge – einfach phantastisch! Nachdem wir die Aussicht genügend bewundert und auch 1-2 (ha, ha, ha) Fotos geschossen hatten, setzten wir unseren Weg am Wasser entlang Richtung Botanischer Garten fort. Hinter dem Botanischen Garten ragten Hochäuser in den blauen Himmel. Direkt am Wasser war ein Freiluftkino aufgebaut. Die Leinwand stand im Wasser und war noch abgeklappt, doch welch herrliche Kulisse, eigentlich braucht man dann gar keinen Film mehr. Wir ruhten uns auf einer Bank noch etwas aus und sahen dabei einem Weißen Ibis zu, der von uns unbeeindruckt über die Wiese spazierte. Gemütlich ging es weiter zur Oper, die wir uns nun aus der Nähe mal etwas genauer ansahen. Ein tolles Gebäude, das ich auch gern mal von ihnen gesehen hätte. Um es richtig auf einen wirken zu lassen, muss wann wahrscheinlich einfach mal eine Veranstaltung miterleben, doch da wir am Abend schon wieder im Flugzeug sitzen sollten, war das leider nicht möglich. 
Am Wasser entlang ging es weiter Richtung Fährkais, wo auch der Airlink wieder zurückfahren sollte. In einem der zahlreichen Restaurants am Hafen nutzten wir das Mittagsangebot und aßen ein leckeres Steak bzw. Fischcurry mit einem Bier bzw. Glas Wein. So gestärkt spazierten zum Fährkai und weiter Richtung Stadt, wo wir noch einige historische Gebäude wie das Zollhaus, die Bibliothek, das Krankenhaus etc. bewunderten. Inzwischen hatten wir wieder den Botanischen Garten erreicht.  Hier fanden wir nochmal ein schattiges Plätzen, um etwas auszuruhen. Schließlich lag die Temperatur inzwischen bei 30 Grad Celsius und auch der Schlafmangel und das Jetlag machten sich bemerkbar. So war es Zeit, zum Flughafen zurückzukehren.
Dort mussten wir erstmal bei Air New Zealand einchecken, ein etwas komplizierter Vorgang, wegen unseres vielen Gepäcks. Doch letzten Endes wurde alles akzeptiert, zumal das Gepäck ohnehin bis Christchurch durchgecheckt war. Nun hieß es nochmal 2 Stunden Warten. Man glaubt gar nicht, wie langsam 2 Stunden vergehen können, wenn man sich vor Müdigkeit kaum auf dem Sitz halten kann. Irgendwann war auch das geschafft und wir begannen den letzten Abschnitt der Anreise. Kaum saß ich im Flieger fielen mir auch schon die Augen zu. So ein halbstündiges Nickerchen kann schon Wunder bewirken. Obwohl auf unseren Tickets NO MEALS stand, wurde zu unserer Überraschung ein Abendbrot serviert. Nach etwa 2 Stunden Flug erhaschten wir unseren ersten Blick auf Neuseeland. Die Südalpen und der Mt. Cook waren noch in der untergehenden Sonne auszumachen.
Nachdem wir in Christchurch gelandet waren, ging es durch die elektronische Paßkontrolle und dann zum Zoll. Wie in vielen Ländern mussten üblich, mussten wir auch hier eine Zollerklärung abgeben, wobei sich die Fragen in erster Linie auf Lebensmittel konzentrierten. Zur Überprüfung unserer Angaben wurde unser Gepäck geröngt. Ein Blick auf die Fahrräder genügte dem Beamten. Dafür mussten wir das Zelt herausholen und zur Kontrtolle abgeben. Offensichtlich ist man sehr besorgt, dass keine Keime etc. eingeschleppt werden. So kann schon ein nicht angegebener Apfel eine Strafe von bis zu 250 NZ Dollar nach sich ziehen. 
Inzwischen war es schon weit nach 22.00 Uhr Ortszeit. Glücklicherweise fanden wir schnell ein Taxi, das uns und unser Gepäck zum B&B The Grange brachte, wo wir die ersten beiden Nächte verbringen wollten. Da so spät die Rezeption nicht mehr geöffnet hat, hatten wir mit der Wirtin vereinbart, dass sie uns einen Zettel mit den Zugangsdaten zukommen lässt. Besagter Zettel befand sich an der Tür. Es klappte alles prima. Nun konnten wir noch eine langersehnte Dusche genießen und endlich ins Bett fallen.