10.09.24

Strasbourg

 

Das Frühstück im Hotel war für französische Verhältnisse recht umfangreich, aber natürlich kein Vergleich zu Basel. Doch für's erste waren wir gestärkt und konnten uns nun zur näheren Erkundung dieser wunderschönen Stadt aufmachen. Unser erstes Ziel war die Bootsanlegestelle, denn eine Stadtrundfahrt per Boot sollte man sich nicht entgehen lassen. Wir besorgten uns zuerst einmal ein Tagesticket für die Öffis und nahmen die Straßenbahn bis zur Place Broglie. Von dort war es nur ein Katzensprung zur Bootsanlegestelle. Nachdem wir die Tickets hatten, war noch ein wenig Zeit bis zur Abfahrt. Also sahen wir uns den Rohan-Palast etwas näher an. Vor allem die dem Fluss zugewandte Fassade ist sehr beeindruckend, doch auch sonst bietet der Palast eine ganze Menge – kurz nach seiner Fertigstellung weilte Marie-Antoinette hier und auch Napoleon war zu Gast. Heute beherbergt er drei Museen (Archéologique, des Art Décoratifs und des Beaux Arts). Inzwischen war es Zeit, zum Boot zu gehen. Die Rundfahrt durch die Stadt – mit Erläuterungen in verschiedenen Sprachen über einen Audioguide – lohnte sich wirklich. Wir erfuhren etwas über die wechselvolle Geschichte, die ihre Spuren in zahlreichen Gebäuden (Festung, deutsche und französische Architektur) hinterlassen hat. Auch eine Schleusenfahrt gehörte zum Programm. Es ging durch Petite France, am kaiserlichen Viertel entlang bis hin zum Europaparlament und anderen EU-Gebäuden, kurzum der Werbung mit Verweis auf über 1000 Jahre Geschichte wurde genüge getan.

Nach der Bootsfahrt ging es zum Münster. Ein Muss für jeden Strasbourg-Besucher. Wir kamen gerade rechtzeitig, um das Defilé der Apostel an der Astronomischen Uhr, einem Wunderwerk der Technik aus dem 16. Jahrhundert, zu bestaunen. Doch auch sonst gibt es viel zu sehen: den Engelspfeiler, das Rosettenfenster, die Kaiserfenster, eine sehr filigran gestaltete Kanzel, unzählige Skulpturen.

So viel Kultur macht natürlich hungrig. Diesmal wurden wir in einer Hinterhof-Creperie (sehr versteckt) fündig. Gestärkt mit süßen Crêpes und Kaffee gingen wir nun zum kaiserlichen Viertel, wo wir der Empfehlung unseres Reiseführers für einen Spaziergang zum botanischen Garten und weiter zur Place de la Republique folgten. Zuerst einmal besuchten wir jedoch das Tomi-Ungerer-Museum. Nach einem Einführungsfilm über den Künstler und sein Werk bestaunten wir die Vielseitigkeit seines Schaffens – Lustiges, Ernsthaftes, Böses und Frivoles – und auch seine Kunstfertigkeit.

Das viele Schlendern schafft einen auch – so nutzten wir hier und da eine Bank zum Verschnaufen. Die Zeit verging und bald war es wieder Abendbrotzeit – natürlich hatten wir inzwischen auch ordentlich Hunger. Da die meisten Restaurants erst zwischen halb und um 7 zum Abendessen öffnen, hatten wir noch etwas Zeit uns diverse Speisekarten anzusehen und deren Inhalt zu diskutieren. Letztendlich entschieden wir uns für Le Gurtlerhoft, ein uriges Restaurant im Gewölbekeller des ehemaligen Dompalais. Steffen entschied sich für Choucroute, ein Sauerkrautgericht mit verschiedenen Fleischsorten, während ich Cordon bleu wählte. Dazu tranken wir Gewürztraminer und Eau de Table. Crème bruleé (für mich) und ein Marc de Gewürztraminer (für Steffen) bildeten den Abschluss. Zurück zum Hotel ging es dann mit der Straßenbahn, schließlich sollte sich die Investition in die Fahrkarte auch gelohnt haben.