Rye – New York City (33,6 km Radfahren+22,4 km Fähre)

Nach dem schlechten Wetter und den kalten Temperaturen der letzten Tage freuten wir uns heute auf etwas Sonne und ein paar Grad mehr. Außerdem ging es heute in die City, wo wir zwei volle Tage Radfahrpause machen. Ein paar Sonnenstrahlen und ein wenig blauer Himmel waren zwischen den grauen Wolken zu erkennen, als wir uns nach dem Frühstück auf den Weg in die City machten. Zunächst fuhren wir auf der Straße, an der unser Hotel lag, gemütlich weiter bis wir wieder auf unsere Route stießen. Welche Überraschung, es ging erstmal ein paar Kilometer auf einem separaten Radweg weiter. Leider hörte dieser bald wieder auf, aber da Samstag war, hielt sich der Verkehr in Grenzen und wir konnten relativ entspannt auf ruhigen, manchmal auch mehrspurigen Straßen fahren. Trotz der Nähe zur City blieben die Autofahrer entspannt und überholten mit gebührendem Abstand oder fuhren auch mal geduldig hinter uns her.

In Mamaroneck entdeckten wir ein blaues Schild, das auf einen historisch bedeutenden Ort hinweist. Es ging um keine bedeutende Schlacht oder ein anderes Ereignis, das für die Revolutiion oder Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten steht – oder vielleicht doch, eher kulinarisch. Es handelte sich um einen Hot Dog Stand, den es bereits sein 1919 gibt. Weiter ging es durch New Rochelle nach Pelham und dort wieder auf einen Trail in den Park. In einem Waldstück staunten wir nicht schlecht, als wir ca. 50 m vor uns eine Hirschkuh anblickte und eine ganze Weile beäugte. Wir blieben stehen und schauten zurück. Erst als wir uns wieder in Bewegung setzten, trollte sie sich davon. Etwas später wurden wir von lauter indischer Musik überrascht. An einem Ausflugsrestaurant im Park waren Pavillions aufgebaut. Alles war sehr festlich dekoriert. Feierlich gekleidete Leute, vor allem Männer schienen sich gerade auf eine indische Hochzeit vorzubreiten. Leider war von der Braut noch nichts zusehen, aber auch so war es sehr beeindruckend. Nun ging es noch einige Kilometer sehr entspannt voran, bis wir an ein Wirrwarr von Autobahn- und Fernstraßenkreuzungen kamen. Glücklicherweise gab es sehr gut ausgebaute Fahrradwege und -kreuzungen abseits des Verkehrs. Dann ging es nochmal auf der Straße entlang, aber schon bald kamen wir am Ferry Point Park an, einer Endstation der New York City Fähre. Für je 4,50 Dollar fuhren wir entspannt eine Stunde mit der Fähre bis zur Wallstreet, vorbei an den UN-Gebäuden, Roosevelt Island, durch die Washington und die Brookling Bride hindurch. Nun waren es nur noch ein paar hundert Meter bis zu unserem Hotel. Obwohl es erst kurz nach 14.00 Uhr war, konnten wir unser Zimmer schon beziehen (mit Rädern). Schnell unter die Dusche und dann trafen wir uns mit unserer Freundin Birgit, die extra aus Washington angereist ist, um mit uns das lange Wochenende in New York zu verbringen. Die Freude über das Wiedersehen war groß. Da unser Hotel am Broadway liegt, beschlossen wir, auf diesem Richtung Times Square zu bummeln und erstmal einen Kaffee zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen. Auch wenn es zwischendurch mal etwas tröpfelte, war das Wetter ganz schön und es waren Massen von Leuten unterwegs. Vor vielen Geschäften standen Leute in Schlangen an, wahrscheinlich um die besten Schnäppchen im Memorial Day Sale zu erlangen. Wir fanden ein ganz nettes Kaffee für eine Stärkung, ehe wir uns wieder in den Trubel stürzten. In mehreren Parks waren Märkte aufgebaut, die ebenfalls viele Leute anzogen. Wir spazierten über den Union Square und gingen dann weiter zum Bryant Part um ein Foto mit dem Empire State Building im Hintergrund zu machen. Aber lange hielten wir uns nicht auf, denn wir hatten noch ein weiteres Ziel: die Theaterkasse auf dem Times Square wo man tagesaktuell vergünstigte Theaterkarten für Broadway und Off-Broadway Shows kaufen kann. Karten für Vorstellungen mit G. Clooney oder D. Washington sind wenn überhaupt nur zu astronomischen Preisen zu bekommen, das fiel aus. Wir entschieden uns für eine Off-Broadway Show, eine musikalische Satire mit dem Titel Friends in Anspielung auf die gleichnamige Serie aus den 80er/90er Jahren.

Doch vorher wollten wir noch was Essen. An einigen Restaurants gab es lange Schlangen, doch bei Rosie O’Grady’s hatten wir Glück. In netter Atmosphäre konnten wir lecker essen. Danach sahen wir uns die Show an, die in einem kleinen Theater gezeigt wurde. Bühnenbild und Kulissen erinnerten sehr an die Friends Serie. Mit wenig Aufwand, aber tollen jungen Schauspielern wurde eine witzige Show mit viel Gesang und Tanz geboten. Uns dreien hat es gefallen. Wie wir es schon aus Großbritannien kannten, wird nur relativ kurz geklatscht und schon gehen die Lichter wieder an und ehe man es sich versieht, steht man wieder auf der Straße. Ganz anders als bei uns, wo oft sehr lange geklatscht wird. Nun ging es mit der Metro zurück zum Hotel. Morgen wollen wir schließlich fit für weitere Erlebnisse sein …