Potsdam – Newark (Anreise – Tag 1)
Nun ist es endlich soweit. Als wir im August letzten Jahres unseren Urlaub geplant haben, konnten wir natürlich noch nicht wissen, wie seltsam sich die Lage entwickeln würde. Zwar hatten wir einige Befürchtungen, aber was sich in den letzten Monaten so ereignet hat, ist doch mehr als absurd, um es mal höflich auszudrücken. Wie gesagt, im August haben wir mit den Planungen für unsere Tour begonnen und auch bald darauf die Flüge gebucht. Schon seit wir mit dem Rad die Pazifikküste entlang gefahren sind (siehe Tour 2012), verspürten wir den Reiz, auch die Ostküste auf diese Weise zu erkunden. Nun endlich kommen wir dazu, und wir sind auch schon sehr gespannt, diese Region nun so unmittelbar von Fahrradsattel aus zu erkunden. Es gibt im Prinzip zwei Routen, die von der kanadischen Grenze (Calais) bzw. von Bar Harbour nach Key West führen – der East Coast Greenway und die Atlantic Coast Route von der National Cycling Association. Wir haben uns für den East Coast Greenway entschieden. Das bringt einige Probleme mit sich, denn Calais ist mit öffentlichen Verkehrsmittel nur sehr schwer zu erreichen, und auch mit dem Mietwagen kommt man mit Einwegmiete nicht hin. Daher brauchen wir auch ein paar Tage für die Anreise. Da die Reiserei schon für uns kompliziert ist, und da meine ich nicht die Einreiseformalitäten etc., haben wir nach reiflichen Überlegungen und stundenlanger Recherche beschlossen, unsere Räder separat reisen zu lassen. Wir sind dabei auf bikeflight.com gestoßen, ein Unternehmen, das sich auf den Versand von Fahrrädern, auch für Radrennen und sonstige Veranstaltungen spezialisiert hat. Es ist nicht gerade günstig, aber wir wurden super betreut, von der ersten Anfrage über die Buchung, den eigentlichen Transport bis zur Anlieferung (die bereits vor drei Tagen erfolgte, d.h. unsere Räder warten bereits in Calais im Baumarkt auf uns – wieder richtig zusammenschrauben müssen wir sie aber selbst).
Heute früh ging es dann auch für uns endlich los. Wir sind mit leichtem Gepäck (eine große Tasche, in der drei Fahrradtaschen – 2 Lowrider, 1 große Fahrradtasche und die zusammengefaltete Lenkertasche verstaut sind) mit dem Bus zum Griebnitzsee, weiter mit dem Regio zum BER gefahren. Es hat super geklappt. Die einzige kleine Irritation gab es am Lufthansa-Schalter, wo uns ein Herr mit Blick auf unsere Economy-Tickets ziemlich unfreundlich zum Self-Check-In-Automaten schickte, obwohl Steffen darauf hinwies, dass wir einen Anschlussflug in die Staaten haben. Natürlich funktionierte der Self-Check-In nicht und wir mussten zurück zum Schalter und wurden diesmal auch durchgelassen. Wir hatten einen ruhigen Flug nach Frankfurt und auch das Umsteigen klappte problemlos. Unser Gepäck wurde gleich durchgecheckt, so dass wir es in Newark in Empfang nehmen können. Die Zeit im Flugzeug verbrachten wir u.a. damit, den Film Konklave zu schauen (passt ja auch gerade in die Zeit), den wir im Kino verpasst hatten. Da in Newark gerade eine Landebahn wegen Bauarbeiten gesperrt ist, durften wir noch ein paar zusätzliche Runden über New York State drehen. So erreichten wir unser Ziel mit einer halben Stunde Verspätung. Entgegen den ganzen Horrorgeschichten über abgewiesene Touristen oder andere Einreisewillige ging das ganze Prozedere schnell und problemlos vonstatten. Der Grenzbeamte war sehr nett und freundlich. Unsere Freude wurde schnell getrübt, als wir am Gepäckschalter vergeblich nach meiner großen Tasche Ausschau hielten. Das ist natürlich Mist. Die Lufthansa-Angestellte am Schalter war zwar sehr nett, aber das Problem ist, dass wir nur eine Nacht in Newark und morgen eine Nacht in Bangor sind. Da wird es mit Nachschicken wohl nix, Stand jetzt sollen wir morgen meine Tasche am Serviceschalter abholen und direkt auf den nächsten Flug einchecken. Wir werden sehen – der letzten Info von Lufthansa zufolge, ist meine Tasche gerade in Wien, was auch immer sie da will…
Auf den Shuttlebus zum Hotel mussten wir dann nicht lange warten. Wir haben ein sehr schönes Zimmer in der achten Etage mit Blick auf die Skyline von Manhattan (auch wenn die etwas weit weg ist). Wir nutzten das schöne Wetter und machten noch einen kurzen Spaziergang ums Hotel gemacht. Typisch amerikanisch gibt es kaum Fußwege und rund herum nur mehrspurige Autobahnen, so dass wir schnell ins Hotel zurück sind und im Restaurant noch etwas gegessen und getrunken haben.