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23.04.2017
Newport Beach – Carlsbad (85,3 km)
Nach einem guten Hotel-Frühstück machten wir uns wieder Richtung Küste auf den Weg. Birgit hatte über Google Maps einen Radweg entdeckt, so dass wir vielleicht doch nicht die ganze Zeit am vielbefahrenen Mac Arthur Boulevard bleiben mussten. Und richtig, da war der Einstieg zum Radweg, der durch die Wildniss führte. Jedenfalls wurde vor Poison Oak (Sumach), Pumas und Klapperschlangen gewarnt. Offensichtlich hatten wir dank Radweg ordentlich abgekürzt und mussten nicht mehr sehr lange an der Hauptstraße mit einem breiten Radstreifen fahren. Dann erreichten wir wieder die California 1, den Pacific Coast Highway (PCH). Am Crystal Cove State Park bog ein Weg von der Hauptstraße ab – wir folgten ihm und wurden wieder einmal mit einem tollen Ausblick entlang der Küste belohnt. Wir passierten Laguna Beach, einen lebendigen Ort mit einer Kunstgalerie an der anderen. Aber zum Glück gab es auch einen "Ralphs"-Supermarkt, wo ich Obst, Sandwiches und Smoothies für ein Picknick unterwegs einkaufte. In Dana Point sollten wir laut Karte und GPS auf die Nebenstrecke der CA 1 abbiegen, plötzlich war aber die Straße gesperrt. Mit unseren Rädern waren wir in eine Autoausstellung geraten, wo etliche automobile Schätzchen zum Kauf angeboten wurden. Am faszinierendsten war allerdings, die Autos mal live und in Farbe zu sehen, die man aus amerikanischen Film-Klassikern kennt: Cadillac, Studebaker, Ford usw. Froh dem Gewühl entkommen zu sein – wir wichen über eine Nebenstraße aus – ging es weiter durch die Küstenorte Capistrano Beach und San Clemente. Durch San Clemente wurden wir kleine Nebenstraßen "hoch- und runtergejagt" und zurück zur Hauptstraße geführt. Und wieder an der Küste entlang – am San Clemente State Beach Park. Den Strand entlang, in Formation zu fünft oder mehr flogen Pelikane mit ausgreifendem elegantem Flügelschlag vorüber – kein Vergleich zum langsamen tolpatschigen Gewatschel wie man es vom Zoo in Erinnerung hat. Auf einem separaten Weg abseits der Hauptstraße, dem alten Highway, passierten wir das Kernkraftwerk San Onofre. Daran schloss sích die San Onofre State Beach mit einem langgestreckten Campingplatz an. Da wir nicht an einem Kernkraftwerk zelten wollten und unsere Energie für die Radtour lieber aus natürlichen Quellen ziehen wollten, hatten wir diesen Zeltplatz von vornherein ausgeschlossen. Übrigens wurde der Rad- und Wanderweg durch den State Park, wie wir durch ein Schild erfuhren, durch die California State Parks und das US Marine Corps ermöglicht. Und es kam noch schöner: eine Hinweistafel klärte uns darüber auf, dass der Zutritt zum Gelände von Camp Pendleton nur für Berechtigte erlaubt ist; Radfahrer, die den Weg nutzen, müssen sich auf Personenkontrollen und Durchsuchung einstellen. Schließlich kamen wir sogar an einer Wache an, mit einem Schild 100% ID Check. Also zeigten wir dem Marineinfanteristen unsere deutschen (!) Pässe, worauf er ratlos seinen Kameraden fragte: "We got passports…" "It's ok"… und wir durften durch. 10 Meilen zog sich die Strecke durch Camp Pendleton. Zum Glück war Sonntag, so dass wir keinen Panzern oder anderen Militärfahrzeugen ausweichen mussten. Nur von Ferne sahen wir eine Kompanie von Rekruten marschieren, "We make Marines", stand auf dem Schild an der Straße. Schließlich war uns zwar die Radelei neben der Interstate 5 erspart geblieben, aber die Strecke zog sich schon ganz schön hin. In Oceanside führte der Radweg noch einmal direkt am Sandstrand entlang, zum Teil mit sehr vielen Menschen. In Carlsbad war es inzwischen Zeit für Abendessen. So entschieden wir uns für das naheliegende Seafood Café. Da es bis zum nächsten Campingplatz noch einige Meilen waren und wir nicht wussten, ob wir dort unterkommen – es gibt dort keine Hiker-Biker Sites, entschieden wir uns auch hier für das Naheliegendste – das Hotel schräg gegenüber. Nach Entspannung in Pool und Whirlpool unternahmen wir noch einen kurzen Abendspaziergang durch Carlsbad und genehmigten uns noch einen Chardonnay aus dem Monterey County.