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13.04.2017
Monterey – King City (109,5 km)
Da haben wir den Salat Regen! Angekündigt war er ja, aber da hätten wir es gern mal bei "Fake News" belassen. Als wir zum Frühstück gingen, tröpfelte es leicht, als wir abfahrbereit waren und losfahren wollten schüttete es. Wir warteten noch ein paar Minuten bis es etwas nachließ und schwangen uns dennoch auf die Räder. Erstmal wollten wir uns nicht komplett in Regensachen einhüllen, aber wir griffen zu den Gamaschen (für trockene Füße) und Helmüberzug.
Da die Küstenstraße bei Big Sur im Pfeifer State Park wegen mehrerer Erdrutsche aber vor allem wegen einer kaputten Brücke gesperrt ist, mussten wir wohl oder übel den Umweg über das Salinas Valley nehmen – die Umleitungsempfehlung auf der Homepage der Aventure Cycling Association. Im Forum hatte ein Radler die Streckenempfehlung einschließlich des GPS-Tracks gepostet.
Wir wollten aber nicht zurück fahren und den Umweg über Marina nehmen, sondern über die CA 68 abschneiden. Inzwischen war der Regen wieder stärker geworden – es schüttete und die Fahrradhosen, die eigentlich einiges abkönnen, waren schon durch. Das Fahren auf dem Randstreifen der Schnellstraße war wegen des Verkehrs auch so ziemlich anstrengend. Dann hieß es plötzlich "Weiterfahrt für Fahrräder und E-Bikes verboten, hier abfahren". Dank GPS-Gerät mti Topo-Karte fanden wir auch eine Nebenstraße, die uns parallel bis zu Umleitungsstrecke jenseits des Highway 101 führte. Der Regen hatte zum Glück inzwischen nachgelassen, es regenete zum Teil und die Sonne schien – bis die Sonne ganz rauskam und unsere nassen Sachen gut abtrockneten.
Und da waren sie wieder – die weiten Erdbeer- uind Gemüsefelder. Vorgestern hatten wir sie ja nur gestreift, aber heute fuhren wir ja das Tal des Salinas River entlang. Und da haben wir auch den Salat! (Und nicht nur Salat auch Kohlrabi und anderes Gemüse) Diesmal ging es also längs durch die Salatschüssel… Rechts von uns sahen wir in der Ferne die Berge von Big Sir -auch von der Rückseite sehr beeindruckend! Und jetzt erstreckten sich rechts und links der Strecke lange Reihen von Weinreben. Und das eine oder andere Weingut passierten wir auch. Eine Weinprobe hätten wir uns leider nicht erlauben können – wir hatten ja noch etliche Meilen vor uns.
Dennoch legten wir aber einen "Kulturstop" ein und besichtigten eine der kalifornischen Missionen, die Mission Soledad, gegründet 1791. Ein Flügel und die Kapelle sind bereits rekonstruiert und , von den anderen Flügeln sind nur Reste oder Teile der Außenmauern erhalten. Im Salinas-Tal, wo die 13. Mission errichtet wurde, herrschten rauhe Winter, heiße Sommer. Über eine Dutzend Missionare kümmerten sich um das Vieh, die Obstbäume und Weinberge in dieser einsamen Gegend. Uns blies plötzlich auf dem Missionsgelände ein kräftiger Wind entgegen. Am Nachmittag fegt hier oft ein starker Wind von Nord nach Süd durchs Tal.
Glück für uns – wir mussten nach Süden! So kamen wir trotz einigen Berg- und Talfahrten gut voran, ausgenommen die Abschnitte wo wir das Tal querten. Hinter Greenfield kletterten wir noch ein Stückchen höher – für die Eisenbahn gab es einen Tunnel! Aber wir wurden mit einem wundervollen Blick auf die Felder im Tal und dier gegenüberliegenden Berge belohnt. Bis zu unserer vorgebuchten Hotelunterkunft in King City zog sich die restliche Strecke ganz schön hin.
Schließlich, als wir das Days Inn erreicht hatten, zeigte der Reisecomputer 109,5 km an! Nach der obligatorischen wohltuenden heißen Dusche wollten wir uns noch für morgen mit Wasser, Nüssen und Trockenfrüchten eindecken und machten einen "Spaziergang" zum Safeway, der am "King City Center" liegt. Weder der Burger- noch der Taco-Imbiss schienen uns für unser Abendessen geeignet, also gingen wir zu Denny's Diner, der etwas mehr Vielfalt bot. Da wir doch sehr "küstenfern" waren, sollte es diesmal kein Fisch sein. Ein Steak für Birgit und eine in der Gußeisenpfanne servierte "Schlemmerpfanne" aus Paprika, Jalapenos, Champignons, Hähnchen, Chorizo, Käse, Kartoffeln und Sauerrahm für mich "rundeten" uns und den Tag ab.