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09.04.2017
Millbrae – Half Moon Bay
Heute war der Tag! Heute sollte es richtig losgehen mit der Radtour. Da wollten wir uns mit einem richtigen Frühstück stärken – als wählten wir im Hotel das Frühstücksbüffet mit Rührei, Bacon, Würstchen und Bagel, aber auch jeder Menge frischem Obst. Dann machten wir uns "fahrradfein" und packten unsere Taschen. Auch das mobile "Büro" wurde wieder verpackt – Birgit hatte den Blog-Eintrag vom Vortag noch beendet, Fotos ausgesucht und so war der aktuelle Beitrag noch vor dem Frühstück online.
Birgit schaute noch einmal nach der Route – schließlich mussten wir von San Francisco Airport erst einmal quer über die Berge, die uns von der Pazifikküste und der eigentlichen Radroute trennten. Ich gab noch einmel etwas Luft auf die Reifen und nachdem wir alles verstaut, angebaut und gepackt hatten radelten wir los.
Erst ging es wieder über die Brücke, die wir bereits am Ankunftstag und gestern auf dem Weg zur bart station überquert hatten. Bisher waren die Straßen ordentlich befahren – am Sonntag waren wohl alle unterwegs. Dann ging es aber auf Nebenstraßen weiter. Gut dass wir in einem Supermarkt Wasser, Muffins und Cookies für unterwegs bunkern konnten. Besonders das Wasser würden wir brauchen.
Obwohl ein frischer Wind pfiff, der dem Sonnenschein ein wenig die Show zu stehlen drohte, wurde uns bei dem nun folgenden Bergauf und Bergauf ordenlich warm. Mühsam strampelten wir uns hoch und mussten gelegentlich sogar absteigen. Vor den Pazifik hatte nämlich irgendjemand eine Bergkette gesetzt, vielleicht waren noch Reste von den Rocky Mountaíns da und die mussten weg. An die Hänge wurden dann Bungalows und andere Einfamilienhäuser geklebt und dazwischen die Straßen mit den 4-way oder 3-way Stop-Kreuzungen ausgerollt. Alle müssen dort stoppen, wer zuerst da war darf als Erster weiterfahren. Das ist nicht immer eindeutig, aber so richtig eilig hat es hier sowieso keiner. Der Blick zurück zeigte uns immer wieder, wie weit wir schon geklettert waren – da unten lag die San Francisco Bay, und auch der Flughafen mit der einen auf Stelzen in die Bay reichenden Landebahn war gut zu erkennen. Nach einiger Kletterei erreichten wir den Campus der – na wie heißt sie wohl hier oben – richtig, Skyview University, den wir auf der anderen Seite wieder verließen. der Sharp Park Lane zügig bergab, bis wir an einem Parkplatz ankamen.
Und da war er – der Pazifik! Nach einer weiteren Schussfahrt auf der nun stark befahrenen Straße trafen wir nun auf den Pazifikküstenradweg. Naja, Radweg íst übertrieben, es handelt sich um eine Route, die entlang der California 1 entlangf führt, wenn man Glück hat auf einem breiten Randstreifen. Nur stückchenweise führte die Bike Route mal von der Hauptstraße weg auf einen Nebenweg. Und wir machten auch einen kleinen Schlenker und wurden in einer Bucht mit einem Aublick auf das Felsufer etliche "Haystacks" (Heuschober) – der Küste vorgelagerte einzeln Felsen – belohnt. Gelegenheit für ein Muffin-Picknick! Hinter Pacifica schraubte sich die vielbefahrene Straße wieder nach oben, wir fuhren auf dem Cabrillo Highway bis wir an einen Tunnel kamen, der uns weitere Anstiege ersparte. Zum Glück gab es auch im Tunnel einen Randstreifen, so dass uns die Autos nicht zu nahe kamen. Hinter dem Tunnel gab es noch einem einen vielbesuchten Aussichtspunkt mit Blick auf die steile Felsenküste, auf einer Anhöhe war ein halbverfallenes Haus – oder ein Kunstwerk ? – zu sehen.
Im Weiteren ging es wieder bergab. Rechts war jetzt ein Leuchtturm als Jugendherberge ausgeschildert, und wir beschlossen mal einen kurzen Blick zu werfen. Prompt wurden wir opb unserer bepackten Räder in ein Gepräch mit einem älteren Radfahrer mit Mountainbike verwickelt der sich nach dem Woher und Wohin erkundigte. Dann kamen noch seine 2 Kumpels dazu, die sich nach Radtouren in "Old Europe" erkundigten. Einer tippte gleich unsere Radfahrtipps (daher der Name!) in sein Smartphone. Als wir vom Hadrianswall und der Reivers Route erzählten, fragte er gleich seine Kumpels "When are we going…". Mit einem Restauranttipp für Half Moon Bay verabschiedete er sich und entschwand sauf die andere
Auf dem Weg nach Half Moon Bay stießen wir jetzt auf einen sehr schönen eigens ausgewiesenen asphaltierten Radweg, der sich jetzt durch das grüne Dünenhinterland schlängelte und bis zum State Park führte. Hier waren auch schon Caravans und einige weniger Zelte zu sehen – aha der Zeltplatz. Und da war auch ein Hinweis auf eine Zeltplatzecke für Wanderer und Radfahrer (Hiker Biker Site), wo Birgit erst einmal wartete, während ich zur Anmeldung vorfuhr. Beim Park Ranger bezahlte ich unglaubliche 14 Dollar und tauschte noch zwei Dollar in Quarters für die Dusche. Zelt aufbauen, Isomatten aufpusten und einräumen – die Routine stellte sich schnell wieder ein.
Jetzt schwangen wir uns noch einmal ausf Rad um noch Wasser und Obst zu kaufen. Und natürlich wollten wir den Geheimtipp ausprobieren – das Cafe Capistrano. Nachdem wir noch bei der Familie Andreotti etwas Obst für morgen gekauft hatten, fanden wir das Cafe in jenseits der Haupt- und Geschäftsstraßen Es gab mexikanische Gerichte aber mit Variationen aus Yukatan und der Maya-Küche. Natürlich wählten wir wieder etwas aus dem Meer: Snapper und Scampi. Nach diesem sehr frühe Abendessen fuhren wir noch einmal die Main Street mit vielen kleinen Geschäften entlang – am Sonntag war hier allerdings nicht so viel los. In einer Art "Tante-Emma-Laden" erstand Birgit noch Wasser, ein Bier und einen Cider sowie Knabberzeug, das wir nach Rückkehr zum Zeltplatz und einer kurzen Stippvisite am Strand mit der sonnenvergoldeten pazifischen Brandung beim Lagerfeuer genossen. Noch eine heiße Dusche und ab in den Schlafsack. Gute Nacht.