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18.01.2016

Oamaru,

Oamaru-Dunedin (Bus)

 

Heute um 18.15 Uhr soll es mit dem Bus nach Dunedin gehen, also blieb noch genug Zeit, die Stadt zu erkunden. Bekannt ist Oamaru eigentlich für die eine Kolonie von Gelbaugenpinguinen, die sich nahe der Stadt niedergelassen hatten. Aber die Gelbaugenpinguine sind schon lange nicht mehr da, ihre Stelle haben Zwergpinuine (oder Blauer Pinguin) eingenommen. Auch wenn die Zwerpinguine üblicherweise erst mit Einbruch der Dämmerung oder in den sehr frühen Morgenstunden zu beobachten sind, wollten wir unser Glück versuchen. Vielleicht treffen wir ja auf andere Wasservögel oder Robben, die scih ja auch am alten Hafen und der Mole herumtreiben sollen. Von der Thames Street kammen wir in das historische Viktorianische Viertel, mit den alten stuckverzierten Sandsteingebäuden aus der Blütezeit von Oamaru ab 1865. Zum Glück waren diese Gebäude auch nach dem Niedergang erhalten geblieben; heute finden sich dort Restaurants und schnuckelige Läden mit Mode, Handarbeiten und Souvenirs. Auch die alten Speicherhäuser haben ihre Nutzung gefunden. Am "Adventure Bookshop" konnten wir natürlich nicht vorbeigehen. In der alten Lagerhalle stand gleich am Eingang im Laden 

eine altes Segelboot und machte Lust auf weitere Entdeckungen. Antiquarische und neue Bücher füllten die vielen Regale, sauber nach Themengebiet geordnet. Natürlich gab es eine ganz große Antarktis-Abteilung, eine besondere Ecke für Sir Edmund Hillary den neuseeländischen Erstbezwinger des Mount Everest, der noch viele andere abenteuerliche Expeditionen unternommen hat, seine Prominenz aber sehr für soziale Projekte in Nepal und anderswo genutzt hat.

Leider konnten wir ja keine Bücher einkaufen und auf unserer Radtour mitschleppen. Also blieb es bei einem kurzen Schwatz mit dem Buchhändler, der sich auch nach der Beschaffenheit des A2O-Trails erkundigte.

Das Wetter wurde leider immer feuchter, die Regenjacken waren durchaus angebracht. Auf dem Weg zur Mole hielt ein Ajuto neben uns an und ein freundlicher alter Mann mit Zahnlücke fragte uns, ob wir die Robben suchen. Dann gabe er uns noch ein Informationsblatt über die historische Mole und sagte es seien mindestens 4 – 5 Robben vor Ort. Vor der Moler erreichten wir das "Pinguinzentrum",das eigens zur Information und zur Beobachtung der Pinguine eingerichtet wurde. Neben dem unvermeidlichen Shop und Besucherzentrum hat man große 

Tribünen errichtet, von wo aus die Besucher wir im Stadion den "Einmarsch der Pinguine" verfolgen können. Ein Video zeigt dieses Schauspiel, was sich allabendlich hier bietet. Offensichtlich lassen sich die Zwergpinguine weder vom Licht noch den vielen Zuschauern abschrecken. Oder sie sind sich ihrer besonderen Rolle bewusst, wie dei Pinguine aus "Madagascar". Unterhalb der Tribünen auf den Felsen saßen jetzt aber keine Pinguine, sondern dort wälzten sich verschlafen drei Pelzrobben. Im sicheren Abstand von etwa 

15 Metern (5 m Mindestabstand werden verlangt) schlichen wir uns an ihnen vorbei auf den Pfad der an den Tribünenplätzen vorbei in

Richtung Felsen führte. Aber huch, aus einer Felshöhle schaute uns neugierig ein bärtiges Etwas an – eine Pelzrobbe lugte hinter dem Felsen hervor. Damit war uns der weitere Weg ohnehin versperrt. Auch unser Versuch, weiter auf der Mole vor etwas näher an die Vögel am Ende der Mole heranzukommen scheiterte an einer quer auf dem Weg liegenden Pelzrobbe. Getreu dem Sprichwort man solle keine schlafenden Robben wecken, kehrten wir um, Inzwischen war der Fisselregen noch stärker geworden und wir flüchteten in ein rostrotes Café, offensichtlich ein Designprodukt des "Steampunk HQ" (dazu später mehr). Nachdem wir ein wenig abgetrocknet waren ging es wieder zurück ins Viktorianische Hafenviertel. Dort lockte uns eine Laden mit der verheißungsvollen Botschaft "Whisky" an. Hier, direkt über 

dem Laden wird neuseeländischer Single Malt Whisky hergestellt. Wir nahmen die erneute Aufwärmelegenheit, diesmal äußerlich wie innerlich, an und verkosteteten zwei Sorten. Geschuldet ist diese einzigartige Herstellung in Neuseeland wohl dem Zustrom schottischer Einwanderer in dieser Region, auf die ja auch die Gründung von Dunedin (der gälische Name für Edinburgh) zurückgeht. 

Allerdings bevorzugten die Einheimischen, so der "Duty Manager" im Laden, wohl eher den importierten Scotch Whisky, der wohl aufgrund irgendwelcher Mauscheleien der Regionalregierung mit der schottischen Regierung nicht so stark besteuert oder verzollt wird.

Nach diesem spirituellen Erlebnis mussten wir erst einmal etwas essen bevor wir uns der alternativen Kunstszene des "Steampunkt HQ" zuwenden konnten. "Steampunk" spielt auf die dampfbetriebene Blütezeit des Industreizeitalters an und unterstellt, das der technische Fortschritt bereits zu viktorianischen Zeiten Zeitreisen und ähnliche schräge Sachen ermöglicht hat. Die Objekte in dem riesigen alten Speicher sind aus rostigem Eisen, diversen obskuren Instrumenten und Messgeräten, Zahnrädern usw. gebaut. Einiges erinnert durchaus an Objekte des Schweizer Künstlers Tingely. Natürlich wurden die Objekte auf Infotafeln erklärt, z.B. dass es sich hier um eine Maschine handelt, mit der man Zeitreisen unternehmen kann, aber auch einen ganz passablen Tee oder Kaffee herstellt – wobei sie heutzutage primär für Letzeres genutzt wird… Besucher konnnten auch an der riesigen Orgel Platz nehmen und selbst die Töne aneinanderreihen, die "Time Travel Officers" bei ihren Zeitreisen eingefangen haben. In der ansonsten sehr finsteren Ausstellung wurden viele Licht- und Klangeffekte gesetzt. Hinter einer Tür tauchten wir plötzlich in ein 3D-Lichtermehr ein: unzählige weiße Lichtpunkte wurden durch Spiegel an den Seiten, oben und unten reflektiert, und wir mittendrin! Nach dieser schrägen Erfahrung suchten wir offensichtlich etwas Halt und besuchten St. Luke's, die anglikanische Kirche, die dank vieler Ehrenamtlicher auch in der Woche für Kirchgänger, Besucher oder Touristen geöffnet ist. Sehenswert waren, neben der hellen freundlichen Sandsteinarchitektur, die bunten Glasfenster, die von einzelnen Stiftern einem besonderen Ereignis oder Andenken gewidmet waren.

Nun gingen wir noch ein wenig die Thames Street entlang, mit weiteren historischen Gebäuden, aber auch etlichen Läden – einschließlich eines Fahrradladens, wo ich zur Sicherheit noch einen Ersatzschlauch erwarb. Wir wollten sicher gehen, dass wir die Bushaltestellen mit unseren vollgepackten Rädern auch finden. Daher spazierten wir noch zum angegebenen Ort bevor wir uns in einem Kaffee noch ein heißes Getränk und eine Kleinigkeit zu Essen gönnten. Dank Free WiFi konnten wir auch noch zu unserem Wildlife-Ausflug recherchieren, weil Dunedin mit einer Gelbauvgenpiunguin-Kolonie und einer Albatroskolonie auf der Otago-Halbinsel sich dafür geradezu anbot. Wir entdeckten die Seite von Monarch Wildlife Cruises und ich konnte dioe Tour auch gleich telefonisch buchen, sogar 

mit Abholung vom Hotel. Inzwischen war die Zeit ran und wir gingen zurück zum Hotel, holten unsere Räder aus dem Schuppen (mit einem Besen ließen sie sich auch erst einmal notdürftig säubern), beluden sie und fuhren nur wenige Querstraßen weiter zum Buswartehäuschen. Gemeinsam verpackten wir Taschen und Räder und warteten auf den Bus. Inzwischen hatte sich ein weiterer Reisender mit Rucksack eingefunden, aber der Bus akm nicht. Leicht verspätet bog er dann doch um die Ecke. Es stiegen einige Leute aus dem nicht sehr besetzten Bus aus undf so bekamen wir unser vier Gepäckstücke gut unter. Die 1 1/2 Stunden nach Busfahrt vergingen recht schnell, dnak der abwechslungsreichen´Landschaft, die an den Fenstern vorbeizog. An der Endstation oin Dunedin – Ritchies Busdepot bauten wir schnell wieder unsere Räder auf um die paar Straßen zum Hotel zu fahren. Beim Aufbau wurden wir interessiert von einem älteren Herrn in Ritchies-Uniform beobachtet, mit dem wir – natürlich – zu den Rädern usw. ins Gespräch kamen. Er meinte noch, ob die Räder eine Reinigung vertragen könnten und ehe wirs uns versahen hatte er uns um die Ecke gebeten und unsere Räder abgekärchert, bevor er sich dem Intercity-Bus zuwandte. 

Bald erreichten wir, nun mit etwas saubereren Rädern, Waine's Hotel, checkten ein und schoben die Räder mit den nicht benötigten Taschen in einen Lagerraum. Das Hotel wirkte altehrwürdig und nett mit einem leicht angestoßenen Charme, der Lift mit Außenschiebetür und innerer Scherengittertür war schon einmal eine Antiquität. Nach einer erfrischenden Dusche aßen wir, da es mittlerweile nach 21.00 Uhr war, auf dem Zimmer zu Abend, da wir in den nächsten Tagen nicht Rad fahren würden, konnten wir die kleinen Leckereien (Käse, Cräcker, Salamisticks) als 

kleines leichtes Abendbrot verzehren.