Vancouver
Ein bisschen kämpfen wir noch mit der Zeitumstellung und so waren wir ziemlich früh wach.
Nach dem „complimentary breakfast“ (wer’s von Amerika kennt – es gab aber nicht nur Cookies oder Muffins aus der Tüte) machten wir uns zu Fuß auf zum Granville Island, wo es nicht nur einen Markt, etliche Geschäfte und sogar eine Hochschule der Künste gibt, sondern auch das Büro von Vancouver Wild Whales. Das wollten wir nämlich: Wale sehen! Und da sich die Wale eben dort aufhalten, wo das Radwegenetz aus nachvollziehbaren Gründen „unterentwickelt“ ist, mussten wir uns eines Anbieters mit Boot bedienen.
Das Büro war noch geschlossen, also schlenderten wir über den „Public Market“. Dort war noch nicht viel Kundschaft unterwegs, aber die Händler drapierten liebevoll Fische auf Bergen von Eis, polierten noch einmal über das Obst … Ein toller Markt, und wir deckten uns gleich mit Proviant für die Bootstour ein. ..- die dann schließlich doch mit einem anderen Unternehmen von Steveston aus starten musste. (Das offene Boot von Wild Whales war voll.)
Der kostenlose Shuttle brachte uns zur Pier in das ehemalige Fischerdorf mit der einst weltweit größten Fischkonservenfabrik.
Es ging hinaus entlang des Fraser River, vorbei an einzelnen amerikanischen Wappentieren auf kanadischen Buhnen – naja so ein majestätischer Weißkopfseeadler kennt keine Grenze.
Die vereinzelten Seelöwen waren für uns an Bord noch eine Sensation, später sollten wir aber noch auf eine größere Gruppe stoßen, die auch nicht so fotoscheu waren.
Die Fahrt war phantastisch: weite Buchten und Golfe, dahinter in der Ferne leuchtende schneebedeckte Berge, kleine Felsinseln und große bewaldete Inseln und Halbinseln.
Aber bisher keine Spur von einem Wal. Dann jagte das Boot offensichtlich aufgrund eines Funkspruchs zu einer anderen Bucht. Und richtig, da waren noch zwei andere kleine „Walsucher“ und in der Nähe eines der Boote war eine kleine Wasserfontäne auszumachen: ein Grauwal.
Dieser tauchte mal hier mal dort auf, der kleine Teil des mächtigen Rückens, den wir zu sehen bekamen, ließ erahnen, wie groß der Wal unter der Wasseroberfläche war. Beeindruckend – auch wenn ein eilig geschossenes Foto das nicht wiedergeben kann – seit Nessie ein bekanntes Problem.
Nach unserem Ausflug in kanadisch-amerikanische Gewässer ließen wir uns vom Shuttle wieder am Granville Island absetzen, wir brauchten jetzt ein bisschen „Auslauf“. Den hatten wir reichlich auf dem Uferweg, in der Kunsthochschule (eine Ausstellung von Abschlussarbeiten) und nochmal auf dem Markt einschließlich Abendessen. Mit einem kleinen Waterbus ging es dann ans andere Ufer, Wieder ein Park mit viel Grün, viel Platz – vor allem auch für Kinder. Aber das muss man einfach gesehen haben. Zurück zum Hotel durch Yaletown, wo sich alte Architektur mit neuer mischt, was an vielen Stellen in Vancouver gut gelungen ist.
Morgen verlassen wir leider diese schöne Stadt – die Pacific Coast Bicycle Route „erwartet“ uns.