Ocean Beach-Crowne Plaza Burlingame (28,79 km)

Nun geht es ein – vorerst – letztes Mal auf Rad. Die Taschen sind gepackt, alles neu Gekaufte sicher verstaut, die Räder aus der Garage geholt und schon geht’s los. Ein kleinerAbstecher an den Ozean muss sein. Mit Wehmut blicken wir auf den Strand, doch es hilft nichts. Weiter geht’s. Unsere Route durch die Stadt zum Flughafen führt uns am Lake Merced, einem von Golfplätzen umgebenen großen Süßwassersee im Südwesten der Stadt vorbei. Dann gings auf den Camino Real Richtung Südwesten. Ein paar Anstiege blieben uns auch diesmal nicht erspart, aber sie waren relativ harmlos. Wir kamen an zahlreichen Kirchen und Friedhöfen für alle möglichen Konfessionen vorbei. Es sah aus, als hätte die Stadt eine Fläche ausgewiesen, wo verschiedene Glaubensrichtungen ihre Gotteshäuser nebeneinander errichten können. Es reicht von griechisch-orthodox, über armenisch bis hin zu den Isrealiten, und auch die entsprechenden Friedhöfe sind nicht weit entfernt. Insofern war der Name der Straße ganz zutreffend: Brotherhood Way (Weg der Brüderlichkeit oder Bruderschaft).

Kurz nach 12 erreichten wir dann unser Hotel. Laut Buchungsbestätigung konnten wir unsere Zimmer erst ab 15.00 Uhr beziehen, doch an der Rezeption sagte man uns, dass unser Zimmer ab 13.00 Uhr fertig sei. So warteten wir ein wenig und bezogen dann unser Zimmer.

Irgendwie war heute nicht mein Tag, so dass Steffen nochmal alleine loszog, um in einem nahe gelegenen Fahrradladen Kartons zum verpacken der Räder abzuholen, während ich mich etwas ausruhte.

Nach ca. 2 Stunden kam Steffen mit drei Kartons zurück, die er gleich mit den Rädern zusammen einschließen ließ.

Nachdem er sich etwas erfrischt hatte, begaben wir uns auf die Suche nach einem Restaurant fürs Abendbrot. Vom Hotel führte ein schöner Weg an der Bay entlang. Bis in die Stadt Burlingame waren es zwar noch einige Kilometer, doch das Wetter war toll und wir hatten Zeit. Also gingen wir los. Fasziniert beobachteten wir, den Anflug einiger Flugzeuge, die sich knapp über dem Wasser der Rollbahn näherten.

In einem Park spielten verschiedene Kinder- und Jugendmannschaften Baseball – Eltern und Geschwister schauten begeistert zu und feuerten sie an.

Wir kamen noch an einigen anderen Hotels vorbei. Unser Weg erwies sich doch als sehr weit, denn es dauerte eine ganze Weile bis wir eine Brücke fanden, um den Highway 101 überqueren zu können. Vorher kamen wir noch zu einem anderen Park mit Picknick-Bereich, wo laute Musik in Spanisch erschallte und Familien grillten. Die Atmosphäre erinnerte uns ein wenig an den Tiergarten, nur dass die Leute Spanisch, statt Türkisch sprachen.

Hinter der Brücke führte uns unser Weg durch eine Siedlung mit hübschen Häusern und schönen Gärten mit Bananenstauden, Palmen und üppig blühenden Stauden.

Im Zentrum von Burlingame gibt es eine Menge kleiner Läden, von denen die meisten allerdings bereits geschlossen waren. Doch ein Buchladen war noch offen, da konnten wir natürlich nicht vorbei.

Für unser Abendessen fanden wir eine Brauhaus, wo wir uns zum Abschluss nochmal ein Steak und ein „local beer“ gönnten.

PS: Einfach Kisten besorgen:

Eigentlich hatte ich in einem Fahrradladen „um die Ecke“ telefonisch 2 Kisten reserviert. Ich war schon bis ins Ortszentrum geradelt, wo gerade ein Radrennen stattfand – ich beteiligte mich nicht daran. Einen Feuerwehrmann fragte ich nach dem Laden. Wieder die Straße zurück, alles – Reinigung, Kunsthändler, Feuerwache – nur kein Fahrradladen! Erst im 2. Anlauf entdeckte ich den Laden, hinter Bäumen versteckt und mit einem winzigen Schild, das eigentlich nur vom Bürgersteig aus zu sehen war. Gut dass ich mein Fahrrad dabei hatte – die Fahrradkisten zum stolzen Preis von 20 $ pro Stück waren zu klein! Der „kompetente“ Rat des Verkäufers, einfach die Räder abzubauen war wegen des montierten Tubus-Lowrider-Trägers nicht hilfreich. Auch die Kistenhöhe war nicht ausreichend, nicht für Tourenräder. UPS könnte noch Kisten haben – also zurück ins Zentrum, Fehlanzeige – Sonntag geschlossen. Zurück zum Laden, ich hatte einen Plan: aus drei mach zwei. Also „kaufte“ ich drei Kisten, nachdem ich den Stückpreis auf 15 $ (plus Tax versteht sich) heruntergehandelt hatte, nicht ohne die (typisch deutsch!) Bemerkung, dass man in Deutschland beim Fahrradhändler die Kisten umsonst bekommt. Aber in Amerika ist eben selbst Verpackungsmüll etwas wert.

Dafür faltete ich an Ort und Stelle im Laden zwei der Kisten und verstaute sie in der dritten. Quer auf dem Gepäckträger – von windschlüpfrig natürlich keine Spur – schob ich die Kisten zum Hotel. Morgen also Bastelstunde…

Bei der Bastelstunde am nächsten Tag erkundigte sich sogar ein Hotelmanager hilfsbereit, ob wir alles Nötige zum Einpacken hätten, es wäre doch so schön – einfach in den Flieger und los (also auch ein Radfahrer !).

STEFFEN