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Aberdeen-Lerwick (Shetland Islands)

Heute hatten wir noch ausgiebig Zeit uns von Aberdeen zu verabschieden.
Ein bisschen musste ich noch an der Webseite „basteln“ schließlich bin ich nach der kurzfristigen Umstellung unserer Seite auf WordPress noch nicht mit den Tricks und Kniffen dieses Programms vertraut, was mir die geneigten Leserinnen und Leser verzeihen mögen. Um Moment geht es noch darum, zeitnah zu berichten – „aufgehübscht“ wird später…

Nach einem guten Frühstück – es gab sogar Haggis und Blackpudding – gingen wir zu unserem Apartment, schnappten unsere Taschen und bugsierten die Fahrräder wieder aus dem Zimmer auf die Straße. Da wir noch ein wenig in der Stadt bummeln und unsere kurze Einkaufsliste (Gas zum Kochen, Badelatschen für mich – vergessen ! – und eine Karte von den Shetland- und Orkney-Inseln) abarbeiten wollten, ließen wir Gepäck und Räder im Hotel. Sehr komfortabel – wir mussten nicht einmal die Taschen abnehmen, sondern rollten direkt über Rampe und Hotellobby in den Gordon Room, der als Gepäcklager diente.

Jetzt konnten wir unbeschwert unsere „Abschiedsrunde“ durch Aberdeen drehen. Erst suchten wir in der Touristeninformation nach Kartenmaterial für die Shetlands und Orkneys. Es gab etliche Werbebroschüren und Souvenirs, aber keine Karten im radfahrtauglichen Maßstab. Auch auf unsere Frage nach einem Stadtrundgang oder gar einer Stadtrundfahrt musste die freundliche Angestellte an der Info passen. Auf unserem Rundgang durch die granitgrauen alten Häuserzeilen kamen wir am Mercat-Buchladen vorbei, der von Spenden und dem Engagement vieler Ehrenamtlicher lebt. Wir waren auf der Suche nach Band 3 der Shetland-Krimis von Ann Cleeves, war aber leider nicht da. Dafür kamen wir mit einem älteren Herrn ins Gespräch, der uns auch gleich noch einige „Geheimtipps“ für einen Abstecher in die Cairngorms gab: wo das „Häuschen“ von Prince Charles zu finden ist, und das Haus, das Queen Victoria für Prince Albert bauen ließ. Weiter ging es vorbei an der St. Andrew’s Cathedral (leider keinen geöffneten Eingang gefunden) um die Universität, das neogotische imposante Marischal College sieht aus wie eine riesige Kleckerburg aus Granit. In den kleineren Gassen statteten wir dem Oxfam-Laden mit einem reichhaltigen Bücherangebot einen Besuch ab, ohne jedoch den ersehnten 3. Band (s.o.) zu ergattern. Viel mehr konnten wir ja sowieso nicht kaufen, schließlich waren wir mit dem Fahrrad (ohne Bibliotheksanhänger) unterwegs. Da mussten wir auch den Verlockungen des großen Waterstones-Buchladens mit Café widerstehen, ebenso in einem kleinen Antiquariat (ebenfalls mit Café, aber wir waren noch vom Frühstück gut gesättigt). Im Outdoor-Laden bekamen wir unsere Gaskartusche. Natürlich gab es die Karten von Ordnance Survey, aber für die Inseln nur zusammen mit Nord-Schottland als Autokarte oder sehr detailliert verteilt über mehrere Wanderkarten. Bei WH Smith kauften wir schließlich die touristische Karte Shetlands and Orkneys im Maßstab 1:160 000 mit Angaben zu historischen und Natur-Sehenswürdigkeiten sowie Campingplätzen (soweit vorhanden). Vor unserer Rückkehr ins Hotel genehmigten wir uns in einem kleinen Café noch Tee und Dessert. Vom Hotel rollten wir quasi nur noch wenige hundert Meter bis zum Fährhafen, was ungefähr einer Tagesetappe von 1 Radkilometer entsprach. Hier rollten wir wieder als erste vor allen Autos und Fußgängern auf die Fähre, ein freundlicher Arbeiter wies uns einen Abstellplatz in einer Nische im Crew-Bereich zu und verzurrte zur Sicherheit unsere Räder. Mit vorbereitetem leichtem Gepäck gingen wir zu unser Innenkabine, die aber irgendwie netter eingerichtet wirkte als auf der großen Fähre – außerdem mit Wasserkocher und Tee/Kaffee. Bis zum Ablegen um 19.00 Uhr war noch reichlich Zeit und so aßen wir im Selbstbedienungsrestaurant mit Hafenblick Abendbrot.

Das Ablegemanöver war genauso spannend wie die Ausfahrt aus dem engen Hafen, dicht vorbei an einem Ölbohrschiff und etlichen anderen Spezialschiffen. Vor dem riesigen Kontrollturm der Hafenaufsicht wirkten die kleinen grauen Häuser auf der Landzunge vor der Hafenausfahrt sehr sehr winzig. Und da war sie nun, die offene See! Der Kapitän versprach eine ruhige Überfahrt bis zur Ankunft in Lerwick Morgen um 07.30 Uhr, die ich mit einem Bier aus Lerwick schon einmal
„vorwegnahm“. Draußen zogen Basstölpel mit der charakteristischen Gelbfärbung am Kopf vorbei und eine Möve segelte mit nur wenigen Flügelschlägen dicht über den recht sanften Wellen. Selbst der Himmel zeigte sich an etlichen Stellen in freundlichem Blau…