Comarty – Inverness
46,14 km
Der heutige Start war wieder mal nicht so einfach, denn es ging über den Rücken der Black Isle. Dafür mussten wir uns direkt hinter Cromarty den Berg hinaufkämpfen. Aber es ging über kleine, fast verkehrsfreie Straßen über Felder und durch kleine Waldstücken. Der Waldboden war mit weichem Moos und Gras bewachsen, die Vöglein zwitscherten munter, ein herrlicher Tag – und dazu wurden wir noch mit tollen Ausblicken belohnt, mal auf die Highlands und den Cromarty Firth und mal auf den Muray Firth. Einem Hinweis unserer Wirtin folgend verließen wir bei Rosemarkie den Radweg Nr. 1 und fuhren zum Chanory Point. Denn dort sollten ein paar Stunden nach Ebbe Delfine zu sehen sein, die den in den Muray Firth strömenden Lachsen folgen. Dieses Schauspiel wollten wir uns nicht entgehen lassen. Unsere heutige Etappe bis Inverness war ohnehin nur ca. 45 km lang, da hatten wir genug Zeit. Wir fuhren eine Weile direkt am Strand lang. Später teilte die Straße einen Golfplatz direkt in der Mitte. Zum Glück bekamen wir keinen Golfball ab. Beim Leuchtturm war ein Parkplatz, der schon ziemlich voll war. Wir stellten unsere Räder an die Fahrradständer. Das Gepäck ließen wir bis auf die Lenkertaschen dran. Nachdem wir uns etwas unschlüssig umgesehen hatten, wo wir nun auf die Delfine warten sollten, gingen wir dahin, wo die meisten Leute und vor allem die mit den professionellsten Fotoausrüstungen standen. Wir setzten uns ins Gras und starrten aufs Meer, wie auch die ganzen Leute um uns herum.
Außer zwei Leuten im Kajak, einem Boot mit Leuten, die offensichtlich an einer Wildlife Cruise (Tierbeobachtungsfahrt) teilnahmen und einem Motorboot tat sich lange nichts. Die Leute unterhielten sich, Kinder spielten am Wasser, wir legten uns auf einen kleinen Grasfleck (ansonsten bestand der Strand hier aus Steinen). Nachdem wir uns so fast eine Stunde erholt hatten, überlegten wir, wie lange wir warten wollten. Vielleicht haben die Delfine ja Samstags was besseres zu tun als Fotomotive für Touristen abzugeben. So ein Tag am Strand ist doch auch mal schön (zumindest für 2-3 Stunden) also wollten wir zumindest bis um 1 bleiben. Wir waren in Gedanken schon wieder ganz woanders, als plötzlich ganz nah am Ufer ein Delfin auftauchte. Ein unbeschreiblicher Moment. Keine Ahnung wie viele Delfine wir schließlich sahen, immer mal wieder tauchte einer auf und wieder unter. Vielleicht war es ja auch nur einer. Wie gebannt sahen wir dem Schauspiel eine ganze Weile zu. Doch irgendwann mussten wir wieder weiter. In dem kleinen Ferienort Fortrose machten wir noch einen Kaffee- bzw. Teestopp und fuhren dann zunächst auf einer relativ viel befahrenen Straße weiter. Es gab jedoch einen kleinen Umweg über kleinere Straßen, den wir nahmen und der uns auch wieder tolle Ausblicke bot, fduhren dort kaum Autos. Nach einem weiteren Stück auf der Hauptstraße trafen wir bei Munlochy wieder auf „unseren“ Radweg. Dieser führte an der Old Black Isle Brewery vorbei, wo schon laute Bandmusik zu hören war und offensichtlich ein Konzert oder eeine riesige Party stattfand; uns kamen auf der engen Straße immer mehr Autos entgegen. Schließlich erreichten wir wieder die A9, auf der wir gestern sogar ein Stück fahren mussten. Aber hier gab es zum Glück einen Radweg, der parallel verlief. Bei North Kessock ging es dann auf einem von der Fahrbahn abgetrennten Radweg über die große Kessock Bridge. Von hier aus konnte man Inverness, den Hafen mit der Einfahrt in den Caledonian Canal sowie den Muray Firth wunderbar überblicken. In Inverness folgten wir dem Radweg direkt in die Stadt und dann ein kleines Stück weiter am Fluss Ness entlang zu unserem Hotel.